….das waren auch mal unsere Anfänge in der Vonwald-School.
Und hier fängt es wieder an, eine Dorfschule.
Immer wieder beginnen, nicht wegschauen, einfach tun.
Ein Bericht von Caroline, unserer momentanen Deutschlehrerin:
Wer noch nicht zum Vonwald-Urgestein gehört, der sieht hier in der Patengruppe Bilder von einer gut ausgestatteten Schule in Kilifi: gemauerte Gebäude, Bänke, Bücher, eine Schulküche, Bibliothek etc.
Wenn man dann in die Schule in Bale kommt, die gerade in den Kinderschuhen steckt, dann versteht man, wie viel Arbeit in der Vonwald Schule steckt und wie viel Entwicklungsschritte in den vergangenen Jahren nötig waren, um dieses Großprojekt zum Laufen zu bringen.
In Bale steckt Potential – in der Schule und vor allem in den Kindern. Mich hat die Einfachheit dieses Ortes sofort berührt. Ob ich mir zutraue, dort selbst groß Hand anzulegen, weiß ich noch nicht und wird sich in den nächsten Jahren zeigen.
Aber wenn es da Studium zulässt, dann komme ich nächsten Sommer für ein paar Wochen wieder und tauche weiter in die beeindruckende Lebenswelt von Bale ein.
Helfen ist einfach. Man muss es nur tun.
Heute dürfen die Kinder aus unserem Mathe-Club, die bei den letzten Test am besten abgeschnitten haben, mit den Lehrern am Tisch ihr besonderes Mittagessen einnehmen. Einen kleinen Teil bezahlen die Lehrer, den Rest die Schule. Und die meiste Motivation – mit den Lehrern am Tisch sitzen und auf Augenhöhe behandelt werden.
Ein paar Worte zur Dorfschule und wie gesagt, es war kein Scherz. Mein Zukunftstraum wäre, daraus ein Projekt im Projekt zu machen, vielleicht träumt ja jemand den gleichen Traum und möchte ebenfalls mit Leidenschaft und Verantwortung daran arbeiten.
Das neue Gebäude ist fertig. Oder so ähnlich. Hier ein Blick hinein, noch kein Fußboden, es gibt keine Bänke und Tische.
Was dringend fehlt ist die Fertigstellung der Toilette. Loch ist gegraben, Wände und Dach muss man aufziehen. Ohne wird es keine Registrierung geben und ohne kann man kein Essen anbieten. Ich hab mir heute die Kinder genauer angeschaut, es gibt das, was ich aus unserer Anfangszeit kenne, Hungerbäuche und vor allem, Knieentzündungen schon bei den Kleinsten, auch ein sicheres Zeichen für Nährstoffmangel. Und damit die Schule nach oben wachsen kann, braucht es mehr Lehrer. Derzeit zahlt Nancy ihnen 40 Euro im Monat. Das ist noch unter dem Mindestlohn.
Auch darum hab ich heute noch 8 Kinder aufgenommen.
Falls jemand unsere Schulpaketaktion aufgreifen mag – offene Schachtel hinstellen, immer wieder Schulsachen hinein, bis sie voll ist, dann schicken. Die Kinder schreiben teilweise mit Bleistiften in der Länge von 5 cm. Ich werde auch selbst nächste Woche einkaufen und etwas abliefern. Das Wichtigste hier wie gesagt die Toilette und dann braucht es einen Boden und Bänke/Tische.
Von hier werden täglich 600 Kinder und mehr als 60 Mitarbeiter versorgt. Mit Frühstück, Mittagessen und die Internatskinder auch ein kleines Abendessen.
Frau Vonwald befindet sich derzeit in Kenia und berichtet folgendes:
Ich hatte gerade eine sehr spannende Stunde mit diesem Herrn hier. Das ist Ali Rashid, sein Beruf – Programmierer. Und was für einer. Ali erspart uns gerade viel Geld, denn er programmiert alle unsere neuen Tablets. Und wie toll er das macht. Mir flattern die Ohren. Schülern und Lehrer wird das so die Arbeit erleichtern. Wir starten in Kürze damit, alle Lehrer einzuschulen (also „wir“ nicht, – er;-)). In Zukunft werden wahrscheinlich alle Schulbücher digitalisiert, was uns auf lange Sicht Mengen von Geld erspart. Schüler und Lehrer können per tablet auch über den Unterricht hinaus kommunizieren, Examen ablegen, Hausaufgaben bearbeiten. Alle Fächer werden mit Filmen und Fotos hinterlegt, es gibt eine eigene Datenbank ähnlich Google, die man ohne Internetzugang nutzen kann, Wörterbuch ist da noch das geringste aller Sachen.
Und – er installiert am Tor ein Eingangssystem per Fingerprint, so dass Lehrer auf Dauer direkt auf ihr tablet bekommen, ob Schüler anwesend sind oder nicht.
Es ist unglaublich, was dieser junge Mann alles aus dem Hut zaubert.
Es gibt unterschiedliche Zugangscodes für Schüler, Lehrer und Office. Schüler können Verbesserungsvorschläge machen zum Unterricht und geplant ist ein headset für die Lehrer, so dass ihre Stunden als eine Art Podcast mitgeschnitten wird und sich die Schüler die Stunde abends nochmals anhören können.
Derzeit wird das Ganze als Pilotprojekt nur für die Klasse 2 der Secondary gemacht. Weil – Klasse 1 ist mit sich beschäftigt, alles neu, Übertritt von Primary auf Secondary. Klasse 2 ist sozusagen angekommen. Und die Klassen 3 und 4 stecken in den Vorbereitungen für ihre Examen, sind Fächer mäßig nochmals spezialisiert, das braucht noch etwas Zeit. Und bei diesem System muss wirklich auch jeder Schüler ein eigenes tablet haben. Daran werden wir arbeiten, unter anderem wird gerade ein Brief entworfen an chinesische Firmen in Kenya, ob sie uns nicht mit tablet unterstützen wollen, wir erklären, dass wir die papierfreie Highschool anstreben, das müsste ihnen eigentlich gefallen. Und natürlich gern auch weiterhin von Sponsoren aus Europa.
Jens – das würde dir gefallen gerade.
Bin jedenfalls auch als Oma und nicht technischer Mensch sehr begeistert und die Kinder werden mega gerne lernen.
Endlich darf ich euch die Fotos von den erhaltenen Sporttrikots zeigen. Die Kids sind so stolz und begeistert :)