Emmanuel, oder: Wie wertvoll ein Gesundheitssystem ist

Hier eine sehr anschauliche Geschichte über einen Notfall und schnelle Hilfe.

Der 17 jährige Emmanuel krümmte sich eines Morgens vor Schmerzen. Es war ein ganz schlimmer Leistenbruch, es musste sofort etwas geschehen. Die Ärzte in den öffentlichen Spitälern streikten jedoch gerade. Aufgrund der fehlenden Notambulanz musste er in einem privatem Spital behandelt werden. Die Rechnung war im Voraus zu bezahlen. Sie machte 1.000 € aus. Wir griffen dafür in einen Topf für Notfälle und sammelten danach Spenden unter allen Paten.

Die Operation wurde gerade noch rechtzeitig durchgeführt. Emmanuel konnte wieder lächeln. Unsere Matron saß an seinem Bett. In Kenia ist die Pflege und das Essen der Spitalspatienten nämlich Aufgabe der Familie.

Emmanuels Eltern sind Analphabeten und glauben an Zauberei. Sie wollten den Buben wieder mit nach Hause nehmen und einen örtlichen Medizinmann bestellen. Unglaublich, 2021! Es ist noch ein weiter Weg.

Emmanuel blieb einige Tage im Spital, danach durfte er nach Hause und wir organisierten weitere Hilfe für die Pflege. Inzwischen geht es ihm großartig. Er ist jetzt zur Erholung bei seinem Onkel in Tezo. Nachdem seine Familie den Heilungsprozess miterlebt hat, ist sie nun doch sehr dankbar, das erkennen wir an. Vielleicht holen sie in Zukunft doch keinen Medizinmann mehr.

Danke an alle die für Emmanuel gespendet haben. In ein bis zwei Wochen kann er zurück in die Schule.

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