Erster Schultag – 20 neue Kinder

Man ändert ja doch nichts?

Gestern erster Schultag. Jetzt haben wir also wieder 20 neue Kinder, die die nächsten 14 Jahre hoffentlich bei uns bleiben. Und dann mit guten Noten in ein College oder gar an die Uni wechseln. Wieder 20 neue Hoffnungen für ein Land wie Kenia, 20 Menschen, die später mal etwas bewirken.

Aber nicht nur später. In diesen 14 Jahren werden sie bereits ihre Umgebung verändern. Eltern, Großeltern, Geschwister – alle profitieren. Einmal dadurch, dass es zuhause einen Esser weniger gibt (so brutal das jetzt mal klingt), aber auch, weil diese Kinder das, was sie in der Schule erfahren, nach Hause tragen. Vom Hände waschen über – keinen Müll auf den Boden werfen, von Ordnung halten über den Wert eines Buches schätzen, von Rücksichtnahme hin zu Weltoffenheit. Und ja, auch Empfängnisverhütung und dass man nur so viele Kinder in die Welt setzt, wie man auch ernähren kann. Und dass Europa nicht das gelobte Land ist, zu dem sie aufbrechen wollen.

In meinem Alter denkt man dann schon oft – hoffentlich erlebe ich die Matura/Abitur, das College, die Uni. Und ich wünsche mir für jedes einzelne dieser Kinder Paten, die genauso denken und ihr Kind wirklich all die Jahre begleiten werden. Aber egal wie, wir alle haben hier wieder Samenkörner in die Erde gelegt.

Ich hab ja einen ganzen „Stall“ voll großer bereits, Kinder, die ich tatsächlich seit dem Kindergarten begleiten darf und die jetzt geballt und glücklicherweise doch ein kleines bisschen gestaffelt ins College und an die Uni verschwinden. Und weiter Kontakt halten.

Gestern hat sich meine Betty verabschiedet, zurück in Form 3 jetzt der Secondary, mit Boarding irgendwo bei Nairobi. Ich hab sie seit 3 Jahren nicht mehr gesehen, denn ihre Ferien sind immer dann, wenn ich nicht im Land bin. Aber sie schreibt mir gestern noch auf Whatsapp, ich solle ihr noch „letzte Worte“ mit auf den Weg geben, also irgendwelche weisen Ratschläge. Nun, ich weiß, sie braucht das nicht, aber sie meint – Mütter machen das so und es würde sie glücklich machen.
Und dann als letzten Satz: „I will make you the proudest mum in the world one day.“

Veränderung beginnt mit Bildung – in jedem Land.

Bitte helfen Sie mir helfen!

Gabriela Vonwald

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