Guruguru Village

Es gab schockierende Neuigkeiten aus Kenia:

Nachdem Bahati, ein 12-jähriges Mädchen, von einem Kerl beschmutzt wurde, der eigentlich ihr Arbeitgeber sein sollte, rief uns das Kenia Children Department in Kilifi an, um zu sehen, ob wir in der Situation helfen konnten. Bald war klar, dass es um das Mädchen sehr schlimm stand.

Bahati wurde zur Unterstützung in ein Regierungsschutzzentrum gebracht; dann haben wir mit Anregung des Kenia Children Department beschlossen, uns das Heimatdorf des Opfers, Guruguru, anzusehen.

Ein Dorfbesuch, ca. 150 km von Kilifi entfernt, dauerte aufgrund schlechter Straßen 4 Stunden. Bei der Ankunft haben wir beschlossen, Bahatis Familie zu besuchen. Hier trafen wir eine verlassene Mutter von sieben ohne formale Bildung und stabile Einkommensquelle. Der Ehemann, ein Holzkohlebrenner, verließ sie vor 2 Jahren. Sie können sich kaum eine Mahlzeit an einem Tag leisten. Das Erstgeborene, ein 12-jähriges Mädchen und ein Zwilling von Bahati, befindet sich in der Klasse 2 und ist ebenfalls in großer Gefahr vergewaltigt zu werden, wie die meisten ihrer Alterskameraden in der Gegend. Die Mitglieder der Familie hatten keine Klamotten; sie schlafen auf einem Seilbett ohne Bettwäsche und vor allem müssen sie den harten Wetterbedingungen in der Nacht standhalten. Bei unseren Recherchen kamen wir zu dem Schluss, dass die Zustände der meisten Familien in dieser Gegend schlechter sind, als Worte beschreiben können.

Unter solchen Bedingungen sind die am stärksten Betroffenen Mädchen. Sie können entweder als junge Eltern enden oder, schlimmer noch, mit HIV infiziert werden. Deshalb haben wir beschlossen, eine Initiative zu starten, um der Dorfgemeinschaft Guruguru zu helfen.

Im Anschluss wurde eine Spendenaktion für das Dorf gestartet. Frau Vonwald beschrieb, was unternommen werden sollte:

„Wir wollen, weil die gesamte Gemeinschaft vollkommen unterernährt ist, ein großes Essenspaket spenden, dazu ein Fahrrad, mit dem auch Wasser und Feuerholz transportiert werden kann, außerdem mindestens ein Bett inklusive Matratze.

Was noch ein wenig dauern wird, sind Mikrokredite. Nur einmalige Hilfe nutzt hier nichts, Landwirtschaft bringt nichts, denn dies hier ist eine der trockensten Gebiete Kenias, wo alles immer schnell verdorrt. Wir diskutieren aber noch das Thema Wasser. Die einzige Erwerbsmöglichkeit derzeit, nämlich die Erzeugung von Holzkohle, wurde jetzt verboten. Aber kleine Geschäfte gäbe es, dazu würden wir den Familien eben auch gern Kredite geben.“

Viele Paten überwiesen fleißig Geld und jede Menge Pakete mit Sachspenden wie z.B. Kleidung, Sportschuhe, Zahnbürsten, Seife und Damenbinden. Natürlich wurde schon vorher Soforthilfe geleistet, weshalb die Familie auf dem Foto bereits wieder gut eingekleidet ist.

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