Heute dürfen die Kinder aus unserem Mathe-Club, die bei den letzten Test am besten abgeschnitten haben, mit den Lehrern am Tisch ihr besonderes Mittagessen einnehmen. Einen kleinen Teil bezahlen die Lehrer, den Rest die Schule. Und die meiste Motivation – mit den Lehrern am Tisch sitzen und auf Augenhöhe behandelt werden.
Ein paar Worte zur Dorfschule und wie gesagt, es war kein Scherz. Mein Zukunftstraum wäre, daraus ein Projekt im Projekt zu machen, vielleicht träumt ja jemand den gleichen Traum und möchte ebenfalls mit Leidenschaft und Verantwortung daran arbeiten.
Das neue Gebäude ist fertig. Oder so ähnlich. Hier ein Blick hinein, noch kein Fußboden, es gibt keine Bänke und Tische.
Was dringend fehlt ist die Fertigstellung der Toilette. Loch ist gegraben, Wände und Dach muss man aufziehen. Ohne wird es keine Registrierung geben und ohne kann man kein Essen anbieten. Ich hab mir heute die Kinder genauer angeschaut, es gibt das, was ich aus unserer Anfangszeit kenne, Hungerbäuche und vor allem, Knieentzündungen schon bei den Kleinsten, auch ein sicheres Zeichen für Nährstoffmangel. Und damit die Schule nach oben wachsen kann, braucht es mehr Lehrer. Derzeit zahlt Nancy ihnen 40 Euro im Monat. Das ist noch unter dem Mindestlohn.
Auch darum hab ich heute noch 8 Kinder aufgenommen.
Falls jemand unsere Schulpaketaktion aufgreifen mag – offene Schachtel hinstellen, immer wieder Schulsachen hinein, bis sie voll ist, dann schicken. Die Kinder schreiben teilweise mit Bleistiften in der Länge von 5 cm. Ich werde auch selbst nächste Woche einkaufen und etwas abliefern. Das Wichtigste hier wie gesagt die Toilette und dann braucht es einen Boden und Bänke/Tische.
Von hier werden täglich 600 Kinder und mehr als 60 Mitarbeiter versorgt. Mit Frühstück, Mittagessen und die Internatskinder auch ein kleines Abendessen.
Frau Vonwald befindet sich derzeit in Kenia und berichtet folgendes:
Ich hatte gerade eine sehr spannende Stunde mit diesem Herrn hier. Das ist Ali Rashid, sein Beruf – Programmierer. Und was für einer. Ali erspart uns gerade viel Geld, denn er programmiert alle unsere neuen Tablets. Und wie toll er das macht. Mir flattern die Ohren. Schülern und Lehrer wird das so die Arbeit erleichtern. Wir starten in Kürze damit, alle Lehrer einzuschulen (also „wir“ nicht, – er;-)). In Zukunft werden wahrscheinlich alle Schulbücher digitalisiert, was uns auf lange Sicht Mengen von Geld erspart. Schüler und Lehrer können per tablet auch über den Unterricht hinaus kommunizieren, Examen ablegen, Hausaufgaben bearbeiten. Alle Fächer werden mit Filmen und Fotos hinterlegt, es gibt eine eigene Datenbank ähnlich Google, die man ohne Internetzugang nutzen kann, Wörterbuch ist da noch das geringste aller Sachen.
Und – er installiert am Tor ein Eingangssystem per Fingerprint, so dass Lehrer auf Dauer direkt auf ihr tablet bekommen, ob Schüler anwesend sind oder nicht.
Es ist unglaublich, was dieser junge Mann alles aus dem Hut zaubert.
Es gibt unterschiedliche Zugangscodes für Schüler, Lehrer und Office. Schüler können Verbesserungsvorschläge machen zum Unterricht und geplant ist ein headset für die Lehrer, so dass ihre Stunden als eine Art Podcast mitgeschnitten wird und sich die Schüler die Stunde abends nochmals anhören können.
Derzeit wird das Ganze als Pilotprojekt nur für die Klasse 2 der Secondary gemacht. Weil – Klasse 1 ist mit sich beschäftigt, alles neu, Übertritt von Primary auf Secondary. Klasse 2 ist sozusagen angekommen. Und die Klassen 3 und 4 stecken in den Vorbereitungen für ihre Examen, sind Fächer mäßig nochmals spezialisiert, das braucht noch etwas Zeit. Und bei diesem System muss wirklich auch jeder Schüler ein eigenes tablet haben. Daran werden wir arbeiten, unter anderem wird gerade ein Brief entworfen an chinesische Firmen in Kenya, ob sie uns nicht mit tablet unterstützen wollen, wir erklären, dass wir die papierfreie Highschool anstreben, das müsste ihnen eigentlich gefallen. Und natürlich gern auch weiterhin von Sponsoren aus Europa.
Jens – das würde dir gefallen gerade.
Bin jedenfalls auch als Oma und nicht technischer Mensch sehr begeistert und die Kinder werden mega gerne lernen.
Hier ein paar Fotos vom Biologieunterricht:
Wir haben ein neues Pilotprojekt gestartet. Einige unserer Klassen werden mit Tablets ausgestattet. Bald folgt mehr Information :)
Hier ein Bericht von Jens, der die Tablets persönlich hinunter gebracht hat:
Das muss ich noch erzählen…
Ich haben heute mit einem externen Spezialisten gesprochen, der die Tablets für das E-Learning einrichtet und die Infrastruktur in der Schule betreut.
Ich (als IT-Techniker) war wirklich extrem überrascht, wie professionell da gearbeitet wird.
Vielen Dank nochmals an alle Paten, die den Kauf der Tablets ermöglicht haben! 🤗
Ich überlege gerade schon, Firmen wie Huawei oder Samsung anzuschreiben und um weitere Tablets als Spende zu bitten.
Damit könnten wir wirklich mittelfristig gesehen eine Menge Geld für neue Bücher sparen.
Liebe Grüße aus Kilifi,
Jens
Ein kurzer Bericht von Frau Vonwald zum derzeitigen Wetter in Kenia:
Die Regenzeit ist da, es hat drastisch abgekühlt, viele Menschen frieren auch in einem Land wie Kenia. Vor allem weil die meisten noch immer in zugigen windschiefen Hütten leben, auf dem Boden schlafen, nicht genug zu essen haben und keine warme Kleidung. Ich freue mich, dass es den meisten unserer Kinder besser geht, aber es bleibt viel zu tun. Ich hab wieder in Auftrag gegeben, dass ein großes Bündel mit warmer Kleidung gekauft wird, das wir dann an besonders Bedürftige ausgeben. Unterernährte Kleinkinder, die einen langen Fußmarsch zur Schule habe, vollkommen durchnässt dort ankommen, viele werden gerade jetzt krank.
Ich hab auch jemanden in die kleine Nursery in der Nachbarschaft geschickt, manche erinnern sich, dort sitzen die Kleinstkinder auf dem Steinboden. Wir haben zwar voriges Jahr Matten gestiftet, ich fürchte aber, die sind bereits wieder vollkommen durchnässt und müssen ersetzt werden.
Ich mache jetzt noch eine Bestandsaufnahme der Sweater und Regenjacken und melde mich eventuell wieder mit der üblichen Bettelei.
Das hier ist übrigens unser neues Schullogo. Danke an meine Graphikerin und Patin Christina Gnadlinger, gemeinsam mit Tsama und Kollegen in Kenia entstanden.
Wie gefällt es euch?
Unsere Teller jetzt auch aus Bambus
Wie gefällt es euch? Wir sind schwer begeistert :)
Dies hier ist unsere Quelle dafür, dort kann man auch viel nachlesen zum Thema. Und ich bin dankbar, denn die Firma hat uns 600 Teller (und ja im Vorjahr schon 600 Becher) um nur 50% des Normalpreises zur Verfügung gestellt. Eine Firma aus Leipzig mit einem wirklich sehr, sehr, sehr bemühten Chef.
https://www.bambus-geschirr.com
Unsere Hirse wächst. Im Rahmen der Schulausbildung steht auch Landwirtschaft auf dem Programm. Und man sieht schon, da entsteht etwas.
Die 4. Klasse Highschool hat dies als Abschlussarbeit und einer der Schüler darf die Hirse gerade gießen.