Mal ein Blick in unsere Hexenküche, genannt Chemielabor. In Kenia muss man gesetzlich dafür extra eine ausgebildete Kraft einstellen, die das verwaltet und für die Lehrer die Versuche vorbereitet.

Wir arbeiten eifrig daran, ausreichend Stationen zu bauen, damit sich die Kinder die Hände waschen können. Im Januar geht es endlich wieder los für alle. Seit März sitzen die meisten Kinder zuhause. Wir sind gerüstet.

Biologieunterricht an unserer Secondary School, die Abschlussklasse ist ganz bei der Sache.

Unsere neue Handwaschanlage wurde installiert. Wasser und Seife werden beide mit den Füßen bedient, es muss nichts angefasst werden – so haben wir auf jeden Fall genug Waschplätze für unsere Schüler, Mitarbeiter und Besucher.

Sie funktioniert prima im Alltagstest. Unsere Kinder nehmen das Händewaschen sehr ernst – eine erneute Schulschließung wäre eine Katastrophe für sie.

Übrigens wurde unsere Schule vor ein paar Tagen bereits von einem hohen County-Minister besucht und kontrolliert und wir haben eine glatte Eins bekommen für alles. Wir freuen uns sehr, dass unsere Bemühungen so anerkannt werden.

Der erste Schultag nach so langer Zeit ging gestern ohne Pannen über die Bühne. Die meisten Kinder sind auch tatsächlich gekommen, bei manchen müssen wir heraus finden, haben die Eltern noch Angst vor Ansteckung, ist die Info nicht durchgedrungen, sind die noch irgendwo im Landesinneren bei Verwandten oder einfach keine Lust?

Aber – 74 Kinder der Primary und 15 von Form 4 Secondary waren da, das sind mal 63%, die fehlenden werden sicher im Laufe der Woche dazu stoßen.

Die Gerüchteküche sagt, am 2. November sollen auch alle anderen Kinder wieder dürfen. Viel Stress jetzt, aber ich habe keine Zweifel, dass wir das schaffen.

Schule wieder geöffnet heißt auch es gibt wieder Schulessen – eine besonders große Freude.

Vor der anstehenden Schulöffnung die letzten Verschönerungsarbeiten, damit die Kinder auch an einen Ort zurückkehren, der ihnen Geborgenheit und Schönheit vermittelt.

In den letzten Tagen wurden viele vorgezogene Pflanzen gesetzt, so dass unsere Schule noch grüner wird.
Vielen Dank auch hier wieder an die Gärtnerei Starkl!

In Kenia wurden neue Bücher für unsere Schüler der Secondary Abschlussklasse angeschafft. Lesematerial für das Homeschooling.

Derzeit stehen wir wieder vor einer großen Herausforderung. Es betrifft unsere größeren Mädchen, also diejenigen, die schon in die Highschool gehen.

Corona hat es deutlich gezeigt – der beste Schutz vor so ziemlich allem ist unsere Schule. Die jetzt wie alle Schulen des Landes geschlossen bleiben muss.
Aber, auch wenn wir wieder öffnen, wir brauchen gerade für die Mädchen eine Möglichkeit, noch mehr von ihnen auch in der Schule schlafen lassen zu können.

In Kenia wird es um 18 Uhr finster. Das ganze Jahr über. Viele der Mädchen haben einen weiten Schulweg. Vergewaltigungen sind nicht selten.

Aber auch Zuhause wartet nicht das Paradies. Sexuelle Übergriffe von Vätern, Brüdern, Nachbarn, Mütter, die sich mit der Erzeugung von Palmwein dazu verdienen und so das richtige Klientel praktisch einladen. Viele Mädchen prostituieren sich für ein paar Damenbinden. Gewalt und Ausnutzen der Arbeitskraft sowieso.

Wir haben Mädchen bei uns, die um 5 Uhr früh aufstehen, viele Kilometer laufen, um Wasser für die Familie zu holen, Hütte fegen, Frühstück bereiten, Geschwister anziehen, dann erst zur Schule. Und wir wundern uns dann, dass sie dort einschlafen bzw. dass schon nach kurzer Zeit unsere Buben sie im Lernen überholen?

Ist das fair?

Nein. Daher haben wir noch ein kleines Nachbargrundstück zur Schule gekauft und wollen dort einen zweiten Schlafsaal bauen mit Platz für 60 Mädchen. Mit Waschraum, Toiletten und einem Raum, wo die Kinder ihre Sachen unterbringen können. Damit die Mädchen geschützt und ungestört lernen und der Welt zeigen können, dass sie das genauso gut hinbekommen, wie die Jungs. Mit einer ständigen Vertrauensperson direkt im Haus und einem Security am Tor.

Wir haben bereits den Bauplan dazu, die Kosten belaufen sich auf 32.000 Euro in sehr solider Bauweise und so wie bei allen unseren Gebäuden – Qualität und was fürs Auge.

Wir haben schon bei vielen Stiftungen angefragt, aber die Zeiten sind schwierig. Derzeit konzentrieren sich alle aufs Inland. Verstehe ich, aber gleichzeitig erkennen wir doch täglich, dass Hilfe in den jeweiligen Ländern erfolgen muss. Nachhaltig und so, dass die Menschen im Land eine Perspektive sehen und nicht nur nach Europa wollen. Dies geht nur über eine Schulbildung, die über Schreiben und Lesen lernen hinaus geht.

Unsere Bitte daher neben direkter Hilfe jedes Einzelnen – wer kennt Stiftungen, Vereine, Künstler vielleicht. Wer kann Veranstaltungen für uns organisieren, damit wir dieses Geld zusammen bekommen?

Damit Mädchen gleiche Chancen haben.