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Studium – die größte Herausforderung

Gefragt, was wir denn anders machen als vergleichbare Organisationen, könnte ich viel antworten.

Dass es bei uns nicht nur darum geht, Kindern irgendwie Lesen und Schreiben beizubringen, nicht nur, ihnen etwas zu essen zu geben oder mit den Kleinsten zu singen, sondern dass es um eine Vorbereitung geht auf eine Welt von morgen, eine globale Welt mit anderen Anforderungen als die, mal irgendwo einen Tagelöhnerjob zu bekommen. Wir regen uns ja zu Recht auf darüber, dass 50 Jahre Entwicklungshilfe immer noch nicht das gebracht hat, was wir eigentlich schaffen wollten. Und das kann man nur schaffen, wenn man durch eine richtig gute Ausbildung junge Menschen dazu ermächtigt, in ihrem Land etwas aufzubauen und zu verändern, wohlhabend zu werden, keine Lust auf Europa, vielleicht sogar mal besser in ihren Jobs als Europäer (Ich bekomme bereits Anfragen aus österreichischen offiziellen Stellen nach ausgebildeten Collegeabgängern für die österreichische Wirtschaft. Was ich abgelehnt habe).

Wenn ich aber eins benennen müsste, dann wäre es – wir machen auch nach der Schule weiter. Wir finanzieren Uni und College und Berufsschule. Und sogar danach versuchen wir Hilfe. Gerade ist in Gründung eine Gruppe „Friends of Gapeka“ (Gapeka heißen wir in Kenia), deren Aufgabe neben Fundraising in Kenia sein soll, unseren fertigen Uni-Abgängern Praktikumsplätze oder Jobs zu vermitteln. Und in dieser Gruppe sind dann Menschen vertreten, die es eben geschafft haben und in der Wirtschaft bereits etwas zu sagen haben.

In regelmäßigen Abständen allerdings denke ich mir so für mich – was hast du dir da angetan? Vielleicht sollte ich doch nach der Matura Schluss machen mit jeder Hilfe. Und das liegt nicht an den jungen Menschen, sondern daran, dass Kenia was Uni und College betrifft, einfach ein unglaubliches Chaos hat. Derzeit liegt eine ganze Nation in Warteposition, weil sich die Finanzierung der Unis geändert hat. Man hat aber (kennt man ja auch von unseren Politkern) zuerst mal das Alte weggenommen, das Neue gibt es aber noch nicht. Studium ist schon ohne Unterstützung für die meisten jungen Menschen in Kenia fast unerschwinglich. Und jeder fragt mich, ihr seid doch ein reiches Land mit gut verdienenden Menschen, und trotzdem kostet Uni in Österreich fast nichts? Aber ohne Zuschuss vom Staat an die Universitäten, würde niemand es schaffen. Und die Unis haben jetzt gedroht, wenn nicht umgehend eine Lösung gefunden wird, dann sperren sie nächste Woche zu.

Heute jetzt endlich die Nachricht – Montag gibt es Lösungen. Also Geld für die Unis und Stipendien für unsere Student*innen.

Und ganz abgesehen davon kommen dann Nachrichten von meinen Großen wie –

„Without you I would have to drop my dreams“

Und jungen Menschen die Träume zerstören, nur weil irgendetwas schwierig ist? Niemals.

Also bitte ich weiter um Hilfe für unseren Studenten-Topf.

Gabriela Vonwald

1 Kommentar
  1. sabine dvorak sagte:

    ich habe letztens einen Spruch gelesen: „schwierig ist nicht etwas anzufangen… schwierig ist es dran zu bleiben“ – dabei habe ich an diese Organisation gedacht… das, denke ich, ist tatsächlich das schwierigste: die Energie nicht zu verlieren… aber ihr seht ja zum Glück auch direkt in Kenia, was es tatsächlich bewirken kann! – grossartig!

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