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Besuch in unserer neuen Schule

Es war sooooo toll!!! Gabi sagt, ich muss gleich berichten, bevors ans Nachmittags-Programm geht, und dabei bin ich eigentlich noch total sprachlos. Dass man ein Lied für uns einstudiert hat, hat man uns ja schon verraten. Aber dieser Jubel war unglaublich und es ist so so schön, die Kinder richtig hautnah zu erleben. Nach den Fotos, den Datenblättern, den Hintergrundgeschichten, die ich im Kopf habe – jetzt quasi die 3D-Version. Und überall versucht man an „Mama Gabi“ ein „und Sarah“ anzuhängen, ganz entzückend, aber etwas seltsam, ein bisschen wie die „und Töchter“ in unserer Nationalhymne.
Die Mütter singen, es wird getanzt, natürlich gebetet, die Kinder haben Gedichte einstudiert, die Lehrer stellen sich kurz vor und selbst für mich ist in Gabis Rede die Aufzählung dessen, was in den letzten Wochen schon alles geschehen ist, einfach erstaunlich. Es muss den Menschen hier wie ein Wunder vorkommen und das spürt man auch. Und Gabi erinnert daher auch gleich alle daran – sie sind mitverantwortlich. Die erste Schuluniform wurde geschenkt, die nächste sollte von den Eltern finanziert werden, weil sie ja jetzt keine Schulgebühren mehr zahlen müssen. Und es liegt an ihnen, dass ihre Kinder lernen, dieses Geschenk zu erkennen, die Schule wertzuschätzen – ein Geben und Nehmen. Nächste Woche ist schon Spatenstich geplant auf dem neuen Schulgrundstück, das wir auch noch besichtigt haben. Ein wirklich großes Grundstück und schon jetzt sehe ich hier vor meinem inneren Auge Gebäude stehen, die zwei Klassentrakte, die Toilette, auch für Sport ist ausreichend Platz und irgendwann wird auch eine Küche mit Speisesaal entstehen. Und „irgendwann“ ist sicher schneller, als wir jetzt noch ahnen.
Wir lernen die Familie des Mannes kennen, der der Schule dieses Grundstück geschenkt hat, seine Hütte ist alles andere als in gutem Zustand, der älteste Sohn Evans träumt von einem ICT-Studium, die Familie kämpft wirklich und als dann alles beschlossene Sache ist – Evans geht nach Godoma, die älteste Tochter beginnt im Jänner an der Vonwald Schule in Form 3, die Kleinsten haben ja schon Paten,… hat dieser Mann Tränen in den Augen vor Glück. Schenken heißt nicht, eine Gegenleistung zu erwarten, das hat er auch ganz sicher nicht. Aber hätte er dieses Grundstück verkauft, wäre er alle Sorgen losgewesen, und so ist nun wirklich allen geholfen.
Gabi sagt, die Anfänge der Vonwald Schule waren genauso – die Kinder, die Eltern, der Jubel, ein (fast) geschenktes Grundstück, … und ich kenne die Geschichten über diese Anfänge ja in- und auswendig. Jetzt dabei sein zu dürfen, empfinde ich als großen Segen. Und Michael ist gefühlt noch einen Kopf gewachsen und ich weiß, er wird hier noch weiter über sich hinauswachsen. Er tritt mit dem Bau der Schule in die riesig großen Fußstapfen seines Vaters Richard Karani und ich bin überzeugt davon, dass er ihn und „mum“ – also Gabi – sehr stolz machen wird.
Sarah Eidler
1 Kommentar
  1. Petra Gratzl sagte:

    Es ist so unglaublich und großartig, was hier binnen kürzester Zeit passiert ist. Dass nun über 100 Kinder die Schule besuchen können und täglich Frühstück bekommen. Dass sich die Eltern nicht alles vom Mund absparen und zittern müssen, wie lange das Geld für die Schule reicht. Ich freue mich darauf, dieses Projekt weiter wachsen zu sehen. Danke!

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