Mehr als nur eine Schule. Hier zum Beispiel liefern wir Rollstühle aus.

Margit von Alte Künste – Ancient Arts hat auch dieses Jahr wieder eine wunderschöne Charity-Färbung zugunsten von Harambee entwickelt. Die handgefärbte Wolle eignet sich für alle Handarbeiten. Der Erlös fließt wie auch schon letztes Jahr in Monatshygiene für Mädchen. Vielen herzlichen Dank!

Alte Künste – Ancient Arts

Die Charity Färbung für 2022 ist da: Maisha Ni Sasa – suaheli für „Das Leben ist jetzt!⁠
Von jedem Strang der Charity Färbung 2022: Maisha Ni Sasa gehen 5-7€ (abh. vom Basisgarn) an @harambee_at, um den Mädchen an der Kilifi Vonwaldschule die Monatshygiene zu bezahlen.⁠

Wir bleiben unserem Projekt aus 2021 treu, denn:
kein Zugriff auf Monatshygiene ist leider ein Grund für viele Teenagerschwangerschaften in den armen Gegenden Kenias. Häufig wird den Mädchen eine Packung Binden gegen ungeschützten Sex angeboten. Und weil sie die Binden nicht selbst bezahlen können, bleibt ihnen oft nichts anderes übrig, als darauf einzugehen.⁠
Hier setzt @harambee_at an, indem alle Menstruierenden mit Seife, Unterwäsche, Handtücher & Binden versorgt werden.

Menstassen oder waschbare Binden sind keine Option. Die hygienischen Bedingungen, unter denen die Familien leben sind oft katastrophal. ⁠

@Harambee_at geht aber noch einen Schritt weiter und macht Bildungsprojekte mit allen Jugendlichen zu den Themen Verhütung und Gesundheitsschutz.⁠⁠
Erfahre mehr auf meinem Blog: folge dem Link in meiner Bio!

Wer mag, findet hier den Bericht zu meiner Reise nach Kilifi im Februar. Herzlich, Cordula Becker

Reisebericht-Cordula Februar 2022

Der Aufenthalt vor Ort ist immer eine ganz besondere Zeit. Auch wenn wir natürlich im täglichen Austausch mit dem Team in Kenia stehen, lassen sich vor Ort viele Dinge noch einmal anders besprechen. Die gemeinsame Zeit mit den Kenianern schweißt zusammen, viele Projekte schreiten in dieser Zeit noch einmal ein extra Stück voran. Man ist mittendrin, sieht, hört und erlebt das Leben der Menschen in Kenia und bekommt Einblicke, die sich vom Schreibtisch in Österreich oder Deutschland aus einfach nicht ergeben. Genau aus diesem Grund versuchen Gabriela Vonwald und ich möglichst oft vor Ort zu sein und ich freue mich, dass sich im Februar relativ spontan für mich eine Gelegenheit ergeben hat, wieder nach Kilifi zu reisen.

Mein Reisebericht ist eine Art Tagebuch, das ich während meiner Zeit vor Ort für die Pat*innen und auch mich selbst schreibe, er geht weit über eine sachliche Beschreibung hinaus, ist auch ein sehr persönlicher Text. Ich würde mich freuen, wenn Ihr Lust habt, mir auf dieser Reise zu folgen. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen!

Die ersten vier Rollstühle sind in Arbeit. Wir stoßen für 4 Menschen damit das Tor auf zu einem neuen Leben. Immer noch schwierig genug, aber man kann das gar nicht ermessen, was das bedeutet.

Viele Organisationen fördern ja heute vor allem und bevorzugt Mädchen. Ich bin zwar persönlich die typische Mädchenmama, aber was ich davon halte, hab ich schon oft geschrieben.

Buben auf dem Weg zu vergessen, erzeugt später eine Menge von Problemen, denn aus nicht ausgebildeten Buben werden später nicht ausgebildete Männer, die sehr oft abrutschen, gewalttätig werden, joblos und ohne Perspektive.

Außerdem, Mädchen einfach nur vermehrt zur Schule zu schicken, ist ja nur die halbe Sache und nicht zu Ende gedacht. Sie können dann schreiben und lesen – und weiter?

Was wir aber tun – wir begleiten unsere Mädchen auch später an Uni und College, und hier setzt echte Förderung an.

Diese neue Generation junger Frauen, vor allem kommen sie ja alle aus dörflichen analphabetischen Familien, hat einfach keine echten Vorbilder und können auch niemanden fragen. Mütter haben es in Kenia nicht so mit Vorbildfunktion und kuscheln und schmusen tun sie mit ihren Töchtern selten, auch in ganz jungen Jahren nicht. Mädchen bekommen immer nur mit – brav sein, gehorsam, keine bösen Dinge tun und auch dann ja sagen, wenn sie eigentlich nein meinen.

Und jetzt hat es all diese Mädeln nach der behüteten Schule über ganz Kenia verstreut und sie müssen allein ihren Weg finden. Daher begleiten wir sie persönlich dabei. Und das mit viel Gelächter und Spaß dazu. Wir bilden schon an Uni und College Netzwerke, auf die sie dann auch später zurück greifen können.

Damit sie später ihren Töchtern Vorbild und Ansprechperson sein können.

Wir wünschen Euch ein gutes neues Jahr 2022!

Wir freuen uns, mit Euch gemeinsam auch in diesem Jahr die Welt ein kleines bisschen besser zu machen!

Und so bleibt mir zum Schluss, bevor Cordula noch ein paar einfach nur gigantische Zahlen beisteuert, nur zu sagen – es war ein großartiges Jahr, wir konnten mit der Hilfe vieler Menschen so viel erreichen, wie ich selbst es noch am Beginn 2021 nie für möglich gehalten hätte. Daher bewahrheitet sich, was ich meinen Studenten in Österreich und den Kids in Kenia immer predige – denk groß.

All das war möglich dank vieler Spenden aus aller Welt – wir haben in diesem Jahr alle unsere Rekorde gebrochen und hatten Spendeneinnahmen von über 800.000 Euro. Davon gingen über 94% direkt nach Kenia und wurden vor Ort für unser Projekt und damit unsere Kinder und Familien eingesetzt. Einen ganz herzlichen Dank allen Spender*innen!

Danke auch an alle ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen und natürlich an Cordula. Und an alle, die in Kenia unermüdlich tätig sind, um unseren gemeinsamen Traum täglich neu gelingen zu lassen.
Helfen ist einfach, man muss es nur tun.

Und anlässlich Weihnachten wieder einmal:
„Es ist nicht unser Verdienst, dass wir in ein reiches Land geboren wurden. Reiner Zufall, wir haben nichts dazu beigetragen. Es hätte auch die Hütte in Afrika sein können.“

Und auch der letzte Monat des Jahres, der Dezember, war ereignisreich. Wir haben weiterhin Lebensmittel verteilt, mittlerweile an über 1000 Familien. Wie schon zuvor lag der Schwerpunkt auf alten Menschen und Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen, die ohne Hilfe kaum eine Chance hätten, die schwere Dürre zu überleben.

Auch beim Frauengefängnis haben wir vor Weihnachten noch einmal Hilfe vorbeigebracht, Windeln, Babynahrung und Essen. Eine kleine Erleichterung vor den Feiertagen.

Wir haben im Dezember auch mit dem Bau des Mädchenschlafsaales begonnen und der Bau schreitet rasch voran. Richtig weit sind wir schon beim Schlafsaal der Buben – es ist jeden Tag eine Freude, die Fortschritte zu sehen.

Ein großes Ereignis an unserer Schule, war der Cultural Day, der im Dezember von der ganzen Schule gefeiert wurde – es ging um lokale Traditionen – Kleidung, Tänze, Speisen. Alle hatten enorm viel Spaß.

Wir konnten dank einer großen freien Spende unsere Partnerschule in Rabai beim Neubau eines Schulgebäudes unterstützen. Die Nursery, also ein Kindergarten, war bisher auf dem Gelände der Kirche untergebracht, die das Grundstück nun wieder für sich beanspruchte. Daher musste neu gebaut werden und das hat die Dorfgemeinschaft nicht ganz allein geschafft. Die Hilfe kam gerade recht und alle freuen sich, mit dem Schulstart im Januar in das neue Schulgebäude umziehen zu können.

Und zu guter Letzt wurden wie über das ganze Jahr über noch ganz viele Geschenke und Spenden an unsere Kinder übergeben – Schuluniformen, Schultaschen, Betten und Matratzen.

Im November gab es den Startschuss zu zwei gewaltigen Projekten – Bubenschlafsaal, in Terrassenbauweise und mit Flachdach geplant, Platz für 120 Buben. Stockbetten, so viel Privatsphäre wie möglich, hell, luftig, sauber, verfliest, Nassräume und verschließbare Kästen in ausreichender Menge und eine kleine Wohnung angeschlossen für den jeweils Aufsicht habenden Lehrer.

Und, ich löse persönlich ein Versprechen ein und habe mit dem Bau einer Kirche begonnen, von mir privat finanziert. Diese entsteht am Fuß unseres Hügels, das Land dazu gehört dem Priester und gleichzeitig Dorfältesten Mr. Daniel, der auch gleichzeitig im Vorstand unseres kenianischen Vereins Gapeka sitzt. Damit geht auch für Mr. Daniel, der uns unendlich geholfen hat, gerade in der schwierigen Anfangszeit, ein Herzenswunsch in Erfüllung. Und die Gemeinde ist sehr, sehr dankbar. O-Ton ganz oft: „Das hat noch niemand für uns getan“.

Als weiteren Schritt würde ich gern bei der Kirche schöne gemauerte kleine Verkaufskioske bauen, an Eltern vermieten (zum Beispiel einen mit Schulsachen), die Miete soll dann zur Hälfte der Kirchenerhaltung dienen, die andere Hälfte fließt in die Schule. Und eine öffentliche Toilette. So wie es aussieht, wird die Kirche im Januar 2022 fertig.

Da die van Kesteren Stiftung ihre Spende noch großzügig aufgestockt hat, konnten wir auch wieder unserer Nachbarschule helfen, die dringend zwei weitere Klassenräume benötigt hat. Und – anderen Schulen helfen – auch die Berufsschule „Saidia“ unseres Freundes Simon wurde durch einen weiteren Spender beschenkt, nämlich mit Toilettenräumen, die gleich von den Kids gebaut wurden, die das in der Schule dort lernen.

Fertig geworden ist auch im November die neue Hütte für eine sehr bedürftige Familie, gespendet von den Paten.

Ja, und dann gab es im November noch einen zweiten Grund zu großer Freude. Die McPike Zima Stiftung, die uns im August schon das Geld für 380 Tablets überwiesen hatte, wird den Bau des Mädchenschlafsaales finanzieren.

Man kann sagen, unsere Schule wächst auch räumlich. Oder wie manche schon sagen – irgendwann heißt es als Ortsbezeichnung wohl – Gapeka Village.

Womit ich beim Stichwort bin für den Monat Oktober und praktisch bis in die Zukunft.

Kenia stöhnt unter einer Hitzewelle unerträglichen Ausmaßes. Die kleine Regenzeit, die eigentlich Ende September hätte einsetzen sollen, ist ausgeblieben. Den nächsten Regen erwartet das Land im Mai. Es sind nicht alle Gegenden gleich betroffen, aber gerade um uns herum gibt es die Landstriche, wo die Dürre am schlimmsten wütet.

Ich sagte es schon eingangs, als NPO in Kenia haben wir eine Verpflichtung. Die Regierung hat alle Organisationen aufgerufen, bitte helft. Und natürlich tun wir das, es hätte des Aufrufs nicht gebraucht.

Seit Oktober sammeln wir daher Geld für Essen, pro Familie 20 Euro. Damit kaufen wir 24 kg Maismehl und 5 kg Bohnen und liefern sie in die unwirtlichsten entlegensten Gegenden, vor allem aber, es geht nicht danach, wer am lautesten schreit sondern, wer benötigt die Hilfe am dringendsten und kann sich nicht selbst helfen. So erreichen wir vor allem sehr alte Menschen, kranke und behinderte Menschen und Familien.

Wir tun dies immer in enger Zusammenarbeit mit den Behörden, der Minister für Katastrophenschutz begleitet jede einzelne Verteilung persönlich. Bis Jahresende werden wir so 1.000 Familien erreicht haben.