Die ersten gespendeten Löwen sind in Kenia angekommen! Vielen Dank an alle Spender!
Die ersten gespendeten Löwen sind in Kenia angekommen! Vielen Dank an alle Spender!
Kurzer Bericht, noch bevor ich unter die Dusche steige. Bin recht müde und merke doch, dass ich dieses Jahr 60 werde. Auf dem Rückweg dieser Schüttelstraßen und durch Staub und Dreck fallen mir manchmal fast die Augen zu.
Wir hatten uns für heute die ländliche Region vorgenommen, unsere Armenschule und die dortigen Familien, die wir unterstützen. Ich dachte mir, dass die Regenmassen da sicher am meisten Schaden angerichtet haben. Wir hatten den Besuch für heute ohnehin geplant, also warum nicht beides verbinden. Zufahrtsstraße schlammig und mit großen Seen, aber – Kompliment an alle kenianischen Fahrer – problemlos angekommen.
Der Arbeitstag hat damit begonnen, dass wir mal in Kilifi alles zusammen gekauft haben, was uns wichtig erschien für 20 Familien. Dazu gehörte ganz oben auf der Prioritätenliste warme Kleidung, teilweise sogar gefütterte, wattierte Jacken. Kinder, die nur ein T-Shirt am Leib tragen, das dann bei Regen sofort nass ist, keine warmen Decken und keine kuscheligen Betten, unterernährt und viel zu dünn, da kann so eine Daunenjacke ein wenig Wärme und Geborgenheit bringen. Heute haben wir die 20 Teile noch einzeln gekauft, für Morgen aber zwei Großpakete. Wie richtig wir lagen, zeigen die strahlenden Gesichter auf den Fotos, die später noch kommen.
Dann statt Wolldecken, die viel Feuchtigkeit saugen und sich nicht einfach so (mit der Hand) waschen lassen, etwas stärkere Betttücher zum sich einwickeln und zudecken. Da Iso-Matten nicht zu bekommen waren, haben wir die hier üblichen großen Mehlsäcke aus Polyester gekauft, aufgeschnitten ergeben sie eine feuchtigkeitsundurchlässige Unterlage. Und Nahrungsmittel, ich sagte es gestern schon, der Hunger ist groß, und in dieser Gegend noch mehr als sonst irgendwo. Das Problem aber, es gab heute in ganz Kilifi County (also nicht nur in der Stadt) kein Maismehl mehr. Gar keines. Ich schreibe dazu später noch einen eigenen Beitrag, weil es mich so zornig macht und immer, wenn ich zornig bin, bin ich am kreativsten. So auch hier. Also haben wir zwei große Säcke Reis gekauft.
Und wir haben wirklich viele glückliche Gesichter gezaubert. Die Familien werden sich heute mal satt essen, auch ein Kilo Zucker für jede Familie war dabei (ja, Zucker ist nicht gesund. Für dicke Europäer, die davon täglich Mengen konsumieren. Für Menschen, die nichts haben, ist ein heißer gezuckerter Tee am Morgen das Paradies nach einer kalten Nacht). Und die Kinder werden es warm haben und sich zudecken können.
Die ganze Aktion heute hat übrigens 200 Euro gekostet.
Wir mussten am Nachmittag die Schule evakuieren und vor allem die Kleinsten über das Nachbargrundstück der Universität bis zur Straße bringen. Ich hab noch keine Ahnung, wie viele der Hütten der Ärmsten es nicht überlebt haben, wie viele Menschen seit heute auf der Straße sitzen. Es waren 10 Stunden nonstop Wolkenbruch. Und es ist vergleichsweise kalt, vor allem für Menschen, die nichts Trockenes mehr zum Anziehen besitzen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie für so viele Menschen und Kinder die heutige Nacht aussieht.
Weltuntergang in Kenia. Selbst meine Freunde hier bestätigen mir, dass sie sich nicht erinnern könnten, wann es das letzte Mal am Tag so heftig geregnet hätte.Seit ein paar Stunden ist die Schule komplett von der Zufahrt abgeschnitten. Wir selbst (Volontäre und ich) mussten schon durch kleine Bäche, riesengroße Pfützen und Schlamm laufen, um zu einer befahrbaren Straße zu kommen, wo George mit Auto gewartet hat. Autos kommen nicht mehr zur Schule durch, Lebensmittellieferungen – keine Chance. Baumaterial schon gar nicht. Und auch dies ist wieder einmal hausgemacht, denn die untere Zufahrt, die zum neuen Hotel führt, wurde wohl ganz offenbar von einem Blinden konstruiert. Es war abzusehen, dass es Teile der Straße irgendwann gleich wieder weg schwappt und dass ein riesengroßer See entstehen wird. Die Regierung hat jetzt ein Jahr lang zugeschaut und zu diversen Göttern gebetet.
Die Kinder, vor allem die Kleinsten, mussten wir über das Grundstück der benachbarten Universität evakuieren, die wären uns davon gerutscht oder ertrunken.
Keine Ahnung auch, ob ich morgen irgendwie überhaupt auf Tour sein kann, alle Straßen rund um Kilifi sehen ähnlich aus. Für Mittwoch wäre Müttertreffen angesetzt, aber im Augenblick steht alles in den Sternen.
Und bitte – wir brauchen dringend finanzielle Hilfe, um bei diesen Wassermassen das Nursery-Grundstück abzusichern.
Gabriela Vonwald
Endlich auch offiziell – die Übergabe unserer ganz eigenen Wasserpumpe am Schulgrundstück.
Hier für alle unser Harambee Newsletter für April 2017. Viel Spaß beim Lesen!
Und wieder kann ich von einem Erfolg berichten, den viele Spender möglich gemacht haben. In unserer ärmsten Region, die ich relgemäßig bei meinem Aufenthalt besuche, hab ich eine Familie getroffen, deren Leben wie bei fast allen vom Wasser abhängt. Die nächste Wasserstelle ist 1,5km entfernt. Jeden Spätnachmittag musste die ganze Familie zusammen helfen und mit einem Handkarren genug Wasser nach Hause transportieren. Der Vater ist ein unglaublich bemühter Mann, immer wieder versucht er, seine kleine Landwirtschaft in Schwung zu bringen, immer wieder Missernten, wenn es einfach nicht regnet. Und Hunger ist ein ständiger Begleiter. Jetzt gibt es Wasser beim Haus, übrigens damit auch für die Nachbarn. Und Mr. Kalama hat uns versprochen, dass sich sein Leben damit drastisch ändern wird und dass er allen seinen Kindern Bildung ermöglichen wird.
Wasser – der Anfang von allem. Danke an alle, die mit ihren Spenden ein Lächeln auf das Gesicht eines Menschen zaubern und Hoffnung geben.
Eine Nachricht von Gabi Vonwald: „Brauche wieder mal Unterstützung für ein Projekt rund um drei unserer Buben. Natürlich auch an die jeweiligen Paten, aber gern auch Hilfe von allen anderen. Alle drei besuchen unsere Schule, die beiden ersten schon Secondary. Und alle drei sind sehr, sehr gut. Bernard hat in seinem Brief über die Wohnverhältnisse geschrieben (obwohl nicht verwandt, wohnen sie in einem gemieteten Haus näher zur Schule, immer noch nicht wirklich nah, aber möglich), zahlen zusammen 12,- Euro Miete, schlafen derzeit am nackten Boden, kein Platz zum Lernen und kein Licht. Zusätzlich wohnt noch ein Cousin bei ihnen der nicht in unsere Schule geht (noch nicht).
Wir haben uns jetzt überlegt, zwei Stockbetten anzuschaffen mit guten Matratzen, dazu einen größeren Tisch und Stühle und eine Solaranlage. Kostenpunkt ca. 900,- Euro. Also für jedes unserer Kinder 300,- (Cousin nascht mit). Und ein Fahrrad irgendwann wäre auch sicher gut, einkaufen, Wasser transportieren usw.
Wer kann helfen?
Es ist vollbracht, wir haben unser eigenes Grundwasser. Jetzt sparen wir noch auf eine Elektropumpe und Leitung, um es direkt in unsere Wassercontainer zu befördern, dann sind wir für die nächste Dürreperiode gut gerüstet.