Weltuntergang in Kenia. Selbst meine Freunde hier bestätigen mir, dass sie sich nicht erinnern könnten, wann es das letzte Mal am Tag so heftig geregnet hätte.Seit ein paar Stunden ist die Schule komplett von der Zufahrt abgeschnitten. Wir selbst (Volontäre und ich) mussten schon durch kleine Bäche, riesengroße Pfützen und Schlamm laufen, um zu einer befahrbaren Straße zu kommen, wo George mit Auto gewartet hat. Autos kommen nicht mehr zur Schule durch, Lebensmittellieferungen – keine Chance. Baumaterial schon gar nicht. Und auch dies ist wieder einmal hausgemacht, denn die untere Zufahrt, die zum neuen Hotel führt, wurde wohl ganz offenbar von einem Blinden konstruiert. Es war abzusehen, dass es Teile der Straße irgendwann gleich wieder weg schwappt und dass ein riesengroßer See entstehen wird. Die Regierung hat jetzt ein Jahr lang zugeschaut und zu diversen Göttern gebetet.
Die Kinder, vor allem die Kleinsten, mussten wir über das Grundstück der benachbarten Universität evakuieren, die wären uns davon gerutscht oder ertrunken.
Keine Ahnung auch, ob ich morgen irgendwie überhaupt auf Tour sein kann, alle Straßen rund um Kilifi sehen ähnlich aus. Für Mittwoch wäre Müttertreffen angesetzt, aber im Augenblick steht alles in den Sternen.
Und bitte – wir brauchen dringend finanzielle Hilfe, um bei diesen Wassermassen das Nursery-Grundstück abzusichern.

Gabriela Vonwald

Endlich auch offiziell – die Übergabe unserer ganz eigenen Wasserpumpe am Schulgrundstück.

Und wieder kann ich von einem Erfolg berichten, den viele Spender möglich gemacht haben. In unserer ärmsten Region, die ich relgemäßig bei meinem Aufenthalt besuche, hab ich eine Familie getroffen, deren Leben wie bei fast allen vom Wasser abhängt. Die nächste Wasserstelle ist 1,5km entfernt. Jeden Spätnachmittag musste die ganze Familie zusammen helfen und mit einem Handkarren genug Wasser nach Hause transportieren. Der Vater ist ein unglaublich bemühter Mann, immer wieder versucht er, seine kleine Landwirtschaft in Schwung zu bringen, immer wieder Missernten, wenn es einfach nicht regnet. Und Hunger ist ein ständiger Begleiter. Jetzt gibt es Wasser beim Haus, übrigens damit auch für die Nachbarn. Und Mr. Kalama hat uns versprochen, dass sich sein Leben damit drastisch ändern wird und dass er allen seinen Kindern Bildung ermöglichen wird.
Wasser – der Anfang von allem. Danke an alle, die mit ihren Spenden ein Lächeln auf das Gesicht eines Menschen zaubern und Hoffnung geben.

 

Eine Nachricht von Gabi Vonwald: „Brauche wieder mal Unterstützung für ein Projekt rund um drei unserer Buben. Natürlich auch an die jeweiligen Paten, aber gern auch Hilfe von allen anderen. Alle drei besuchen unsere Schule, die beiden ersten schon Secondary. Und alle drei sind sehr, sehr gut. Bernard hat in seinem Brief über die Wohnverhältnisse geschrieben (obwohl nicht verwandt, wohnen sie in einem gemieteten Haus näher zur Schule, immer noch nicht wirklich nah, aber möglich), zahlen zusammen 12,- Euro Miete, schlafen derzeit am nackten Boden, kein Platz zum Lernen und kein Licht. Zusätzlich wohnt noch ein Cousin bei ihnen der nicht in unsere Schule geht (noch nicht).
Wir haben uns jetzt überlegt, zwei Stockbetten anzuschaffen mit guten Matratzen, dazu einen größeren Tisch und Stühle und eine Solaranlage. Kostenpunkt ca. 900,- Euro. Also für jedes unserer Kinder 300,- (Cousin nascht mit). Und ein Fahrrad irgendwann wäre auch sicher gut, einkaufen, Wasser transportieren usw.

Wer kann helfen?

Es ist vollbracht, wir haben unser eigenes Grundwasser. Jetzt sparen wir noch auf eine Elektropumpe und Leitung, um es direkt in unsere Wassercontainer zu befördern, dann sind wir für die nächste Dürreperiode gut gerüstet.

Mal ein paar Impressionen unserer Kids. Ich glaube, die Bilder zeigen mehr als alle Worte, hier wachsen zufriedene Menschen heran.

Ein Ausschnitt aus einem längeren Interview:

Unser Film ist endlich öffentlich. Bitte teilen, liken, sich daran erfreuen.

Zurzeit bietet das YMCA Kilifi an unserer Schule Workshops für unsere „jungen Männer“, also alle männlichen Schüler zwischen 15 und 25 Jahren an (wobei die jungen Damen dabei sein dürfen und sich sehr gut unterhalten). Unter dem Titel „A real man is“ („ein echter Mann ist“), lernen die jungen Männer in einer Reihe von Treffen angemessenes Verhalten gegenüber Frauen. Sie sollen lernen Vorurteile gegenüber Frauen und kulturell etablierte, aber unangemessene Verhaltensweisen zu erkennen und sich so selbst vor diesem Verhalten zu schützen. Ziel ist es, die Gewalt gegenüber Frauen zu verringern und gesellschaftlich ein besseres Klima des Umgangs zwischen Männern und Frauen zu schaffen. Das Programm ist sehr anerkannt und wird von den Einrichtungen, die es schon durchgeführt haben, sehr geschätzt. Wir freuen uns natürlich, dass unsere Kids jetzt auch dabei sind.