Unterricht per Radio und USB-Stick. Hier mal ein paar Einblicke. Unsere Lehrer nehmen die Lektionen in der Schule auf einen USB-Stick, diese werden den Kindern ausgehändigt und sie können mit einem einfachen kleinen Radio, welches als Lautsprecher fungiert, zuhause lernen.

Mal ein außergewöhnlicher Blick in unser Lehrerzimmer.

Auch in der Krise wird gearbeitet. Es geht nur mühsam, weil immer nur 5 Personen auf einer Baustelle sein dürfen und alle Materialzulieferer geschlossen haben. Bzw. haben nur die teuren offen.

Gerade kam noch eine Abendbotschaft:

Alle unsere Schüler/innen Klasse 8 und Form 4 bekommen jetzt mal Verständnisfragen, die sie zuhause ausarbeiten und bringen. Die Lehrer schauen, wo sind Lücken und arbeiten dann in Kleinstgruppen mit den Kindern. Lucy wird Familien zuhause besuchen und sie nochmals über Corona aufklären und schauen, was die Familien dringend brauchen bzw. wie die Kinder mit Lernen zurecht kommen.

Unsere Schule ist heute genau 12 Jahre alt. Heute vor 12 Jahren wurde das Grundstück gekauft, dann gerodet und Stück für Stück mit dem Bau begonnen.

Auf viele weitere glückliche Jahre.

Unsere Drainage geht weiter, langsam halt, denn derzeit dürfen immer nur insgesamt 5 Personen auf eine Baustelle. Aber George hat sich festgebissen, es soll unbedingt alles bis April fertig werden, denn es werden wieder heftige Regenfälle erwartet.

Inzwischen haben wir 14 Kaninchen. Die Kinder machen brav die Käfige sauber, bringen Einstreu und Futter. Das gehört zum Unterricht.

Unser „Mzee“, also unser über 100 Jahre alter Nachbar, der frühere Eigentümer der Grundstücke, hat uns jetzt auch das letzte Zwischenglied zwischen oben und unten verkauft, natürlich mit weiterem vollem Wohnrecht auf Lebenszeit.

Somit ist die Verbindung hergestellt, eigentlich fehlen uns jetzt nur noch zwei Grundstücke, um sozusagen alles zu vereinheitlichen zu eine großen Ganzen. Aber wir haben ja Zeit. Da wir in Kürze unten einen Zaun anbringen müssen (schon jetzt kommen alle Kinder von allüberall und wollen schaukeln, zerstören aber auch viel), und die beiden letzten Grundstücksbesitzer dann praktisch keinen Zugang mehr haben zu ihrem Land, schätze ich, dass da bald ein Kauf- oder Tauschangebot kommen wird.

Harambee/Gapeka – Village;-))

Unsere Mitarbeiter-Serie geht weiter mit Khamisi Salim Chivatsi, von mir seit ewigen Zeiten Salim gerufen. Salim ist 36 Jahre alt, verheiratet, 3 Kinder im Alter zwischen 4 und 10 Jahren. Salim ist bei uns der Personalchef, was bei inzwischen mehr als 60 Angestellten notwendig ist.

Salim ist so ein typischer Quereinsteiger. Ich habe ihn vor Jahren im Hotel kennengelernt (ich habe ja, bevor ich vor 5 Jahren meine eigene Wohnung hier bezogen habe jahrelang im Kilifi Bay gewohnt, Bungalow 14;-)). Salim war dort zuständig für den gesamten Getränkeeinkauf und als Oberkellner, ich hab ihn gleich gemocht. Er ist so ein absolut stiller seriöser Mensch. Wie eigentlich nahezu allen im Hotel hab ich auch ihm dann einmal mit einem Mikrokredit geholfen, er wollte eine eigene kleine Hühnerzucht eröffnen (die er übrigens bis heute hat und pflegt, inzwischen hat das seine Frau übernommen). In den Gesprächen dann, er würde gern studieren. Wir haben dann einen Vertrag geschlossen, ich zahle ihm jetzt große Teile des Studiums, danach kommt er zu uns arbeiten. Er hat das College mit dem Fach Management von wohltätigen Vereinen inzwischen abgeschlossen und arbeitet im zweiten Jahr neben seiner Arbeit bei uns am Bachelor of Commerce. Und arbeitet für uns nicht nur, weil es Teil des Vertrages war, er sagt heute, das war die beste Entscheidung überhaupt, es ging ihm noch nie so gut.

In seiner Freizeit schwimmt er gern und liebt weiterhin seine Geflügelzucht, möchte jetzt noch Kaninchen dazu nehmen.

Heute morgen wurden die ersten neuen Schuluniformen ausgeteilt, und die Kids waren so aufgeregt, ob für sie wohl auch eine dabei ist, oder ob sie die alte vom Vorjahr auftragen müssen. Nun – hier kann ich es ja verraten, es bekommen alle eine, unsere Schneiderei arbeitet auf Hochtouren.

Und das ist die zweite erfreuliche Nachricht, diesmal sponsern wir mit unserem Spendengeld unsere eigenen Schneiderinnen.

Insider erinnern sich, dass wir inzwischen einigen Mamas (und einem Papa) die Ausbildung finanziert haben und sich nun insgesamt 5 Personen zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengetan hatten. Wir haben einen Raum angemietet, Mikrokredite gegeben und ein riesiges Paket mit Erstausstattung hinunter geschickt. Dazu vor Ort Nähmaschinen gekauft. Und jetzt nähen unsere Schneider unsere Schuluniformen und können damit Kredite zurückzahlen, Geschäftsmiete und ihre Familie ernähren. Ist das nicht ein schöner Kreislauf? Wie das dann so aussieht, ein paar Fotos sieht man auf unserer offenen Facebookseite.