Davids Schule
In meinem letzten Blog habe ich beschrieben, dass und wie wir immer wieder als große Organisation auch anderen Schulen oder Gemeinden helfen. Weil es erwartet wird, vor allem aber auch, weil es uns ein Bedürfnis ist.
Und natürlich müssen wir dann auch immer wieder mal Hilfe nach einer Weile beenden, denn immer nur mehr und mehr, das schaffen wir nicht, wollen wir auch nicht.
So werden wir, wie beschrieben, die beiden Partnerschulen Hope und Old Ferry behutsam auslaufen lassen, vor allem auch, weil sie gewachsen sind und die Starthilfe eben das war – ein Start. Irgendwann muss es allein gehen. Und andere warten.
Diese Woche haben wir auch nach 5 Jahren Hilfe Rabai auslaufen lassen. Mit einer wunderbaren Aktion – Bücher für drei öffentliche Schulen. Wir haben hier im Laufe der Zeit ein Schulgebäude, zumindest einen großen Teil davon, gebaut für eine Nursery (jetzt übernommen von einer anderen Organisation), wir haben Erste Hilfe geleistet mit Essenspaketen, wir haben ein paar hundert Kindern den Schulstart ermöglicht, wir haben Betten und Matratzen gespendet, Kleidung und Spielsachen, wir haben Mikrokredite vergeben , viele Eltern in Landwirtschaft ausgebildet und Menschen in die Selbständigkeit geholfen.
Und nun gehen wir den Schritt zurück. Ihr schafft das jetzt selbst beziehungsweise sind andere da, an die ihr euch wenden könnt. Und das werden sie sicher tun.
Und immer wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere.
Was ihr hier seht, ist eine winzige Schule zwischen Kilifi Town und ‚Tezo. Ich habe diese Schule im Februar besucht und wir haben schon kleine Hilfe geleistet, ich hab damals spontan versprochen, 150 Euro im Monat mal auf ein Jahr, ich beobachte das. Mit den ersten 150 Euro ist dieser entzückende Spielplatz entstanden, Fotos unten, weil der Schulleiter sagt – die Kinder brauchen vor allem mal ein wenig Freude.
Das Besondere an dieser Schule, es ist das Werk eines unserer Mitarbeiter, David, der auch so großartige Dinge bei uns in der Landwirtschaft zaubert. Er hat da mit seinen Freunden (die Gruppe nennt sich nun „Friends of Gabriela“ – eine große Ehre) schon seit Jahren geholfen. Die Schule steht auf dem Land seiner Familie, sein Vater war Lehrer und diese Tradition soll weitergeführt werden. Derzeit gibt es 67 Kinder, 2 Klassen Vorschule und Klasse 1 und 2. Diese Eigeninitiative ist es, die mich begeistert. Wenn Kenianer etwas für die Gemeinde machen und nicht nur warten, dass Hilfe von irgendwo kommt. Wenn mit ganz viel Kreativität und Herzblut gearbeitet wird. David hat mich nicht angesprochen, hat um nichts gebeten, ich hab das durch Zufall über eine Familie, der wir helfen, heraus gefunden.
Und da das Geld aus Rabai jetzt frei geworden ist, können wir hier helfen. Und wenn ich immer sage – Projekte im Projekt – dann ist genau so etwas gemeint. Ich poste etwas, Menschen fühlen sich angesprochen und schreiben uns – ich würde gern genau hierfür etwas geben, hier helfen, entwickeln, geht das denn? Ja, geht. Und so haben wir Geld bekommen für genau diese Schule. In diesem Fall von unserer lieben Sarah. Und damit werden wir jetzt zaubern. Bücher, Schuluniformen, Hefte, mal ein paar Monate die Gehälter der Lehrer. Und wer mag kann sich einbringen, am besten gleich mit dem Betreff „Davids School“.
Ich denke, dies ist auch ein großes Alleinstellungsmerkmal von Harambee. Man kann bestimmen, mein Geld bitte dafür verwenden. Denn selbstverständlich nehmen wir diese Hilfen für Projekte im Projekt niemals von den normalen Patengeldern weg. Und selbstverständlich beobachten und berichten wir, selbstverständlich läuft es unter dem Dach unserer kenianischen Organisation Gapeka ab, das Geld kommt an und wird kontrolliert. Man muss also nicht unbedingt eine eigene Organisation vor Ort aufbauen, Menschen, die man nicht kennt, Gesetze, die man nicht kennt, um eigenständig dabei zu sein. Nur mal als Idee;-))
Also – Davids Schule. David ist überwältigt und legt Extraschichten ein und er wird der große Held seiner Gemeinde sein, was ich besonders schön finde. Nicht wir sind die Helden, auch das ist Hilfe zur Selbsthilfe.
Hier noch Impressionen vom neuen Spielplatz.
Die Schule heißt natürlich „in echt“ nicht Davids Schule, sondern „Minara School“
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!