Für Millionen Kinder aller Schulstufen beginnt morgen in Kenia das neue Schuljahr, viele davon starten mit der ersten Klasse Vorschule, genannt PP1 – wie aufregend für die 4jährigen Zwerge. Andere beginnen mit Grade 1, bei uns wäre das die Volksschule, wieder andere wechseln nach Klasse 8 aus dem alten System in die 4jährige Highschool, für alle Eltern eine besondere Herausforderung.

Und egal welche Schule, welche Klasse, welche Region – für die Eltern kommen erhebliche Kosten auf sie zu. Zwar ist offiziell die Grundschule, also im alten System bis Klasse 8, kostenlos, aber schon dieses alte System kannte offen gezeigte und unter der Hand vorhandene Schlupflöcher. Offen notwendig sind einmal Schuluniform (verpflichtend), ordentliche Schuhe und Bücher. Bücher werden in Kenia nicht von der Schule gestellt, sondern müssen von den Eltern gekauft werden – außer bei uns. Bei einem Volksschulkind, das jetzt in Grade 1 beginnt, sind allein das alles schon Kosten von rund 50 Euro. Bei einem Verdienst von ungefähr 30 bis 50 Euro für einfache Tagelöhner heißt das – ein Monatseinkommen.

Dabei bleibt es aber leider nicht, denn jetzt kommt das, was ich immer den Tag der offenen Hand nenne. Zwar keine Schulgebühren, aber Schulen und Lehrer sind erfinderisch in Zusatzkosten. Fast alle verlangen eine so genannte „tuition fee“ – frei übersetzt im Grunde eine Nachhilfegebühr, auch wenn es gar keine Nachhilfe gibt oder braucht. Ich sage immer, das sind Gebühren dafür, dass der Lehrer auch tatsächlich unterrichtet. Und wer die nicht zahlt, dessen Kind wird ein Jahr lang ignoriert und dann heim geschickt. Oder dazwischen heim geschickt. Ich habe aber auch schon Kinder gesehen, die – angesprochen darauf, warum sie nicht in der Schule sind, geantwortet haben, „weil wir keinen Beitrag für die Security am Gate gebracht haben, kein Extrageld für die Strom- oder Wasserrechnung“.

Daher weiß heute jeder und jede – Schulen verlangen Gebühren. Nicht viel, da ich gerade anlässlich meines Geburtstages 20 Kindern in der Gegend Rabai den Start geschenkt habe, weiß ich, was öffentliche Schulen so im Hinterland (Rabai ist ungefähr eine Stunde von Kilifi entfernt) verlangen. Wobei in 3 Trimestern gezahlt wird, das erste ist immer das teuerste, dann wird es weniger, das dritte ist praktisch dann kaum noch etwas. Es geht offenbar nach dem Prinzip – was wir haben, das haben wir mal eingesammelt. Außer die kleinsten, da ist jedes Trimester gleich. Also – öffentliche Schulen in Rabai kosten für die Kleinen, also die PP-Klassen pro Trimester umgerechnet Euro 10,- (also gerade mal 2,50 pro Monat, denn man dividiert durch 4), ab Grade 1 dann im ersten Trimester rund 18,- (also pro Monat 4,50).

Und gerade etwas weiter weg von Kilifi, einem Schmelztiegel mit überfüllten Klassen, sind diese öffentlichen Schulen gut. Vor allem, man hat in öffentlichen Schulen immer wirklich ausgebildete Lehrer und nicht nur Mütter mit einem gefakten Zeugnis.

Der Nachteil vieler dieser Schulen, sie bieten keinen Mittagstisch und oft nur für die Kleinen  eine Porridge-Mahlzeit. Dafür werden dann nochmals rund 3 Euro pro Monat eingehoben. Aber – verglichen mit einer eventuell nicht registrierten Privatschule, die ebenfalls einiges an Gebühren einhebt, wie wir gerade wieder feststellen mussten, sind die öffentlichen Schulen deutlich besser als ihr Ruf.

Was sie nicht bieten – oder ich muss besser sagen, bisher nicht geboten haben  – viele der Extras, die Freiheit des Lernens, soll heißen, auch mal zu experimentieren, Dinge auszuprobieren, besseres und mehr Lernmaterial, kleinere Klassen. Warum Vergangenheit? Weil das neue Curriculum den Schulen eine Menge vorschreibt, darüber hatte ich ja schon mal geschrieben, von Ausflügen über Sportveranstaltungen und ganz neue Fächer. Aber – das müssen dann wieder die Eltern zahlen, sonst darf das Kind nicht dabei sein. Derzeit schätzt man, dass rund 1,2 Millionen Kinder in Kenia im Grundschulalter daher überhaupt nie zur Schule gehen.

Neben unserer Vonwald-Schule, sozusagen dem Zentrum, und der neu adoptierten Schule in Tezo sponsern wir ja viele Kinder auch in anderen Schulen. Private, öffentliche, unsere Partnerschulen und auch Secondary-Schulen mit Internat, eine bunte Mischung. Was bei uns anders ist bei diesen Kindern – wir sorgen immer dafür, dass alle zumindest einmal am Tag Essen bekommen und alle sind versichert. Und alle haben Bücher, die in diesem Fall nicht ihnen gehören, sondern die sie am Ende des Schuljahres zu uns bringen, alle gut erhaltenen werden an ein jüngeres Kind weiter gegeben. Und wenn Paten so lieb sind, gibt es auch Schuluniformen und Schuhe von uns.

In unseren beiden Schulen sind alle vorbereitet, Lehrer waren in den Ferien teilweise auf Fortbildung, es gab diese Woche schon Meetings und Planungen, der Stundenpaln steht und alles wurde repariert und schön gemacht. Es kann also losgehen.

Wünschen wir jetzt mal all unseren Kindern, die nach den langen Ferien schon ganz hibbelig sind, einen guten Start ins neue Schuljahr und allen Lehrern viel Liebe und starke Nerven.

Gabriela Vonwald

 

 

 

 

 

Immer wenn wir Eltern fragen, warum sie Hilfe benötigen, warum und wie sie es denn bisher geschafft haben und warum es jetzt nicht mehr geht, wird sofort das neue Schulgesetz genannt, die neuen Bildungspläne. Bisher ging es irgendwie, öffentliche Schulen waren leistbar, immer mal wieder musste man einem Lehrer was direkt zahlen, aber man hat es geschafft.  Aber jetzt? Mit mehreren Kindern? Und wir reden nicht nur von Highschool, es fängt schon in den unteren Volksschulklassen an.

Was heißt denn neue Schulordnung, neue Lernpläne? Und was daran ist so teuer?

Ich hab es ja oft erzählt und geschrieben, Kenia hat in einer Kraftanstrengung vor einigen Jahren das gesamte alte Schulsystem über den Haufen geworfen und durch ein neues ersetzt. Mit einem Satz könnte man flapsig sagen – weg vom britischen, hin zum amerikanischen. Im alten System ging es um – alle lernen das Gleiche und werden in den gleichen Fächern gleich bewertet. Und wenn jemand irgendwo besonders begabt ist, aber schlecht in einem anderen Fach, Pech. Und niemand hat sich auch die Mühe gemacht, überhaupt mal heraus zu finden, wo denn die Begabung liegen könnte, denn dazu muss man auch viele Dinge anbieten, Türen öffnen, Tisch decken, damit Kinder sich ausprobieren können.

Nun, das ist jetzt geschehen, wir schreiten 2024 bereits ins 8. Jahr, also Klasse 8 formiert sich im neuen System. Und bei uns in der Vonwald-Schule kämpfen wir natürlich auch, alle neuen Anforderungen zu erfüllen, der Unterschied ist nur – wir haben viele Jahre vorher bereits ganz viel davon freiwillig angeboten, was heute verpflichtend ist. Und – wir müssen dazu nicht Eltern zur Kasse bitten, die an sich schon nichts haben. Denn was wir zunehmend sehen ist, dass auch Kinder aus Elternhäusern mit zwei arbeitenden Eltern sich Schule nicht mehr leisten können.

Was sind zum Beispiel solche neuen Kosten?

Früher hat eine Schule gelegentlich einen Ausflug gemacht, staatliche nie, private manchmal. Freiwillig. Heute sind Ausflüge für alle Klassen jedes Jahr verpflichtend. Schon ab Kindergarten sind Ausflüge verpflichtend. Und müssen dokumentiert werden.

Früher gab es in der Schule Fußball. Aus. Heute wird von Schulen verlangt, mindestens zwei bis drei Sportarten „vernünftig“ anzubieten, also entsprechendes Equipment und ausgebildete Trainer.

Schwimmen, hatte früher niemand am Schirm (außer uns, aber eben freiwillig), jetzt ist es verpflichtend. Na wer wird wohl die Poolmiete und den Trainer bezahlen? Die Schule aus dem Budget? Sicher nicht.

Es sollen Musik und Kunst angeboten werden, vielfältig. Also mindestens ein Instrument, verschiedene Mal-Techniken, Handarbeiten, Haushaltsführung.

Und auch – fast alle Lehrer brauchen Nachschulungen. Allein für das Problem, wie finde ich denn heraus, ob jemand Talent hat? Einfach nur eine Mama, die lesen und schreiben kann, in den Kindergartenklassen praktisch mal den Anfang machen lassen, das geht zurecht nicht mehr. Gerade auf die frühkindliche Erziehung wird inzwischen unglaublich viel Wert gelegt.

Ich finde das persönlich alles toll und wichtig, aber ich bin der Meinung, das sollte sich dann auch der Staat leisten. Tut er aber nicht, er rührt kein Ohrwaschel. Und so sieht es dann so aus, als gäbe es Talente nur in der Oberschicht. Unter den Armen keine Sportler, keine Musiker, keine Künstler.

Dabei hat einer unserer Studenten, David, Vollwaise, manche kennen ihn schon aus meinem Podcast, gerade von allen Universitäten Kenias bei einem Bewerb Platz 1 als bester Schauspieler gewonnen und Platz 2 als bester Musical Darsteller. Weil wir es fördern und immer gefördert haben.

Gerade erfahre ich, eine der staatlichen Schulen in unserer Nachbarschaft verlangt jetzt pro Trimester in der Junior High umgerechnet 45 Euro. Das ist für so manchen Tagelöhner ein Monatseinkommen. Das Ganze 3mal im Jahr, dazu Bücher, Materialien, eben alle die Extras, die ich oben erwähnt hab, Schuluniform usw.

Wir könnten uns jetzt zurück lehnen und sagen, tja, schaffen wir auch nicht mehr, warten wir mal, was sich der Staat in den nächsten 10 Jahren so einfallen lässt. Aber wollen wir das? Sind wir dafür angetreten, etwas zu verbessern? Und die Kinder, die heute Hilfe brauchen, sind in 10 Jahren, bis sich der Staat meldet, bereits zornige junge Menschen, die nach Europa wollen.

Armut hat sich auch in Kenia verschoben. Danke an dieser Stelle an alle, die es möglich machen, dass wir bei uns tatsächlich nach Talenten suchen können.

Gabriela Vonwald

 

„Ich bin so froh, dass ich jetzt ein Teil von euch bin!“, durfte ich vor wenigen Tagen in einem Mail einer neuen Patin lesen. Aber was heißt das denn eigentlich, ein Teil von uns sein, Pate/Patin sein?

Für viele heißt das einfach, monatlich einen bestimmten Betrag an uns zu spenden, dank Dauerauftrag kein wirklicher Aufwand und ich bin sicher, vielen Menschen fällt das bei all dem, was so monatlich vom Konto abgezogen wird, irgendwie gar nicht wirklich auf. Das könnte man auch bei diversen anderen Organisationen tun, wir freuen uns aber über jeden, der es bei uns tut. So viel zur Minimal-Anforderung 😉

Die meisten Paten wollen aber mehr – und das bekommen sie auch. Für mich persönlich heißt Patin sein beispielsweise, dass sich meine stolze Studentin Sarah zwischendurch per WhatApp bei mir meldet. Das neue Semester hat für sie gerade begonnen, sehr aufregend und so viele spannende Kurse…. Und dass ich schon jetzt nervös bin, wenn ich daran denke, dass in ein paar Wochen Matura ist und es dabei für „meine Große“ um sehr viel geht. Seit Jahren träumt sie davon, Lehrerin zu werden. Sie will Religion und Kiswahili unterrichten und ich hoffe so sehr, dass sich dieser Wunsch erfüllt.

Patin sein heißt, ich freue mich über Fotos, auf denen ich Joseph und Priscah entdecke und wenn ich mir dann denke „groß sind sie geworden“, gibt’s mal eine Extra-Spende für Schuluniform und Schuhe. Wie die Zeit verfliegt, sieht man auch an den Briefen. Die ersten waren noch Kritzeleien und kleine Zeichnungen, mittlerweile wird schon fleißig geschrieben. Patin sein heißt auch, dass in meinem Kalender ein paar Geburtstage mehr stehen als noch vor ein paar Jahren, weil meine Familie eben deutlich gewachsen ist. Und es heißt, dass ich ganz viel über Kenia, seine Kultur, über die Menschen dort lernen darf, was mir ohne dieses Projekt in dieser Intensität nie gelungen wäre.

Patin sein heißt auch, dass ich als gelernt raunzende Österreicherin ein bisschen dankbarer bin für die Chancen, die das Leben mir bietet. Eine davon ist – ich kann helfen. Helfen ist einfach. Und helfen macht glücklich. Ein Teil von uns sein, das macht ganz offensichtlich glücklich. So schön, dass Du da bist!

Einige Kinder warten übrigens noch auf Paten…

Sarah Eidler

 

Ja, es ist verwirrend. Wer nicht schon seit Jahren dabei ist und den Weg mitgegangen ist, der ist spätestens jetzt ein wenig hilflos.

Und daher mag ich – am Beginn von etwas ganz Neuem – gern erklären, was es mit den diversen Schulen so auf sich hat.

Die Zentrale von allem ist die so genannte „meine“ Schule, die auch meinen Namen trägt – Vonwald Schule – und die ursprünglich wirklich mal meine war. Meine Vision war es, hier eine Schule entstehen zu lassen, in der nicht nur einfach Kinder lesen und schreiben lernen, sondern die sich zu einer echten Bildungsanstalt entwickelt. Schöne Umgebung, ausgewogene Ernährung, helle Räume, ein Ort, der auf eine moderne Zeit vorbereitet, auf Jobs, die gebraucht werden. Ein Ort aber auch für modernes Lernen und Lehren, wo angehende Lehrer ihr Praktikum machen können, wo auch Eltern geschult werden, Landwirtschaft genauso wie moderne IT-Technik.

Bis 2017 war diese Schule in meinem persönlichen Eigentum, dann hab ich sie unter die ebenfalls von mir mit gegründete NGO Gapeka gestellt, unser Partner in Kenia. Ich fühle mich aber noch immer verantwortlich, jede Reparatur, jeder neue Anstrich und jeder gepflanzte Baum oder Blumentopf wird von mir weiterhin privat finanziert. Und auch alle neuen Grundstücke, allein seit Februar sind 3 dazu gekommen.

Aber – es sollte auch nicht das Ziel sein, oben am Hügel hinter geschlossenem Tor nur eine Elite heranzubilden, von der die Gemeinde nichts hat. Und unser Platz ist begrenzt, mehr als 600 Schüler maximal für alle Stufen, von Kindergarten bis Matura schaffen wir nicht räumlich und wollen es auch nicht. Zumal wir seit zwei Jahren auch Boarding sind, also Internat für die Highschool-Schüler. Aber es gibt so viele da draußen.

Die Hope Integrated

Die erste Schule, der wir also geholfen haben, war die HOPE Integrated, praktisch unser direkter Nachbar. Der Direktor ist ein unglaublich engagierter Mann, wurde von einem deutschen Verein anfangs unterstützt, sonst hätte er sich das gar nicht getraut, der dann plötzlich über Nacht ausgestiegen ist, sie machen lieber was anderes, was „eigenes“, damals gab es schon 150 Kinder, also sind wir eingesprungen, haben Kinder in Patenschaft vergeben, inzwischen ist diese wunderbare Schule gut gewachsen, steht toll da, ist aber Partnerschule, denn sie ist unter Mr. Thoya, also dem Direktor, auf seinem Land registriert, aber durch unsere Patenschaften kann sich die Schule komplett erhalten und davon profitieren alle Kinder.

Dieses Jahr im Februar kam als zweite Partnerschule die Old Ferry dazu, eine Schule für die Slumkinder am Fuß unseres Hügels, ebenfalls also Gehdistanz. Diese Schule geht derzeit bis Klasse 3 und wächst nach oben, ist halbstaatlich, das heißt, zumindest zwei der Lehrerinnen sind beim Staat angestellt, weil die Slumbewohner hier viel Druck gemacht haben. Aber ansonsten, bettelarm. Hier haben wir inzwischen ebenfalls 50 Kinder in Patenschaft vergeben, wir helfen mit Expertisen und Rat, die Schule ist aber ebenfalls eigenständig.

Das, was jetzt als neue Schule und von Anfang an begonnen wurde, wieder eine Armenschule, mehr als arm sogar, noch nicht registriert, hilflos, verzweifelt, wird keine Partnerschule, das wird eine Schule die wir bauen werden, die wir mit verwalten werden, die unter dem Dach unserer NGO operiert.

Auch hier ist geplant bis Grade 6 und wir bereiten in den nächsten Jahren die Zentrale, also die Vonwald-Schule darauf vor, danach von Bright Academy, so heißt sie ja, die Kinder in die Highschool zu übernehmen. Viel Logistik also.

Und es entsteht gerade ein unglaubliches Momentum, ein Schwung, nicht nur hier in Österreich, wo wir innerhalb von nur 4 Tagen praktisch 50 Kinder in Patenschaft vergeben konnten, sondern auch in Kenya. Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind berührt von der Armut, der Verzweiflung, dem Hunger, dem Elend und wollen helfen und es schaffen.

Alle diese Schulen liegen nah beieinander und ich meine nah für europäische Verhältnisse, denn in Kenia ist bald mal was nah und dann ist man einen halben Tag unterwegs.

Wenn man die Vonwald Schule auch hier als zentralen Mittelpunkt nimmt, oben auf einem Hügel gelegen, dann könnte man, wenn man rechts aus dem Tor läuft, wie es die Kinder tun, zu Fuß in 5 Minuten die Hope erreichen. Mit dem Auto muss man erst den Hügel hinunter, einmal um die Kurve, aber auch nur maximal 10 Minuten.

Old Ferry ist überhaupt in Gehdistanz, Hügel hinunter marschieren und man ist da.

Bei der neuen braucht man das Auto, Hügel hinunter und auf der Bundesstrasse ungefähr 15 Minuten geradeaus. Parallel zum Meer, an der Pwani-Uni Haupteingang vorbei, man passiert die Berufsschule, in der wir auch immer wieder unsere Kids unterbringen und knapp bevor man zu einem kleinen Nachbarort, genannt Tezo, kommt, hier entsteht die Bright Academy.

Gleich nebenan wohnt mein lieber Freund und Mitbegründer, Richard Karani, sein Sohn Michael fährt täglich auf dem Weg zur Arbeit und zurück dran vorbei, also ideal.

Und ich denke, es steht alles unter einem guten Stern. Mehr dann, wenn ich es in drei Wochen selbst live sehe. Seid gespannt und von Anfang an dabei.

Manchmal ist es Menschen ja wichtig, bei etwas von Anfang an dabei zu sein, sozusagen die Geburt mitzuerleben. Nun, Harambee/Gapeka gibt es halt schon länger, ein Teenager mittlerweile. Und auch wenn wir immer wieder auch neue Projekte im Projekt starten, es ist doch eben keine Schule, dessen Wachstum man von Anfang an miterleben und mit gestalten könnte.
Nun, so wie es aussieht, gibt es doch wieder einen Beginn.
Ich hatte auf Facebook in den letzten Tagen von einer kleinen Schule berichtet, betrieben von einer engagierten Pastorin. Das Besondere hier, die überwiegende Mehrheit aller Eltern ist körperlich oder geistig behindert. In einem Land ohne Sozialleistung und ohne dass diese Menschen arbeiten können, unmöglich, die Kinder in die Schule zu schicken. Ein Teufelskreis aus Armut.
Wir haben Bücher geschenkt, mein Mann, selbst querschnittsgelähmt, hat spontan etwas gespendet, wir werden im Oktober hier Kinder in Patenschaften vermitteln, also wir werden es versuchen.
Aber, schaut euch das an. Diese Räume sind nur gemietet, was für eine volle Registrierung einer Schule nicht erlaubt ist. Und kann man das überhaupt Räume nennen? Keine Möbel, nichts. Die meisten Kinder unterernährt.
Ein Nachbar hat jetzt ein Grundstück geschenkt. Und da ich immer misstrauisch bin, helfen wir jetzt dabei, dass es dazu auch Papiere gibt. Und wir arbeiten daran, diese Schule unter das Dach unserer Organisation zu stellen, was die Registrierung vereinfacht.
Ich wollte das vor einem Jahr schon mit einer Schule tun, aber da gab es dann eine recht mafiös strukturierte Familie als Eigentümer, alles nur getarnt als Gemeindeprojekt, Finger weg.
Aber hier passt es. Und hier werden wir helfen.
Jetzt mal mit Patenschaften, damit es irgendwie weitergeht, und wer weiss, vielleicht bauen wir nochmal eine kleine Schule.
Wer mag dabei sein und das zu seinem Herzensprojekt machen?
Ich freue mich.
Die Firma Schmetterline in Deutschland hat mir gerade geschrieben, sie schicken einen großen Karton mit Lernspielsachen auf eigene Kosten zu uns in die Schule.
Das Bild hier zeigt unsere Kleinsten mit einem dieser Spielsachen, die ich im Frühjahr gekauft und versendet hatte. Damals entstand der nette Kontakt. Von den schönen Spielsachen profitieren nicht nur die Kinder in unserer Schule, sondern über unser Projekt „rotating box“ auch abwechselnd viele Kinder anderer Schulen.
von Gabriela Vonwald

Ich freue mich, dass wir mit unserem Team hier helfen konnten und dadurch dieses engagierte Projekt weiter geführt werden kann. Schon bald entsteht eine ganz neue Schule, die von unserem Baumeister gebaut wird. Unser Team steht die nächsten Monate beratend zur Seite.

https://www.facebook.com/Matterhorn-Children-Center-KenyaMombasa

Der Besuch einiger Berufsschulen und Colleges stand ganz oben auf meiner Agenda beim Besuch in Kenia. Die nachschulische Ausbildung unserer Kinder ist ein ganz wichtiger Baustein unseres Projektes und einer der Punkte, an dem wir unseren Erfolg messen möchten. Viele Hilfsprojekte beenden ihre Hilfe mit dem Schulabschluss und nicht selten werden aus den Kindern dann Tagelöhner mit Matura/Abitur. Denn Ausbildung und Studium sind in Kenia enorm teuer und Familien, die den Schulbesuch nicht stemmen könnten, schaffen schon gar keine Ausbildung für ihr Kind. Godoma ist eines der Colleges, mit dem wir sehr erfolgreich zusammenarbeiten. Bei unserem Besuch standen zuerst die Gespräche mit den Studierenden an – wie es ihnen geht, wo sie Unterstützung brauchen (Fotos 1-6).

Offiziell ist das Godoma Technical Training Institute vergleichbar mit einer sehr angewandten Fachhochschule mit Ausbildungsinstitut bei uns. Zweiter Programmpunkt für uns war ein Gespräch mit der Hochschulleitung, denn unser Wunsch ist es natürlich gute Beziehungen zu den Einrichtungen zu pflegen, mit denen wir zusammenarbeiten. Wir hatten ein sehr hilfreiches, konstruktives Gespräch. Am 7. Foto von links: Mr. Nashon Kazungu, bei Gapeka (so heißen wir in Kenia) verantwortlich für alle Studenten und externen Schüler, der stellvertretende akademische Direktor von Godoma, die Mitarbeiterin des Studiensekretariats von Godoma, ich als Vertreterin von Harambee und Mr. Tsama als CEO von Gapeka.

Auf den Fotos 8-12 sind unsere Studenten und Auszubildenden in Aktion zu sehen. Godoma bietet ein sehr breites Spektrum an Ausbildungs- und Studiengängen an. Dabei vor allem auch viel praktische Arbeit.

Beeindruckend am Godoma College sind auch die Räumlichkeiten, die eine sehr schöne Lernatmosphäre bieten. Neben dem Vorlesungsgebäude (13.Foto), gibt es eine Reihe gut ausgestatteter Werkhallen, auch jeweils mit Seminarraum auf der Empore und Büros darunter (Fotos 14-22).

Cordula

Unsere ersten Studenten vom diesjährigen Matura-/Abiturjahrgang starten mit dem Studium am Godoma College.

Natürlich wurden sie von unserem Team begleitet und haben Hilfe bei der Einschreibung bekommen. Alle sind aufgeregt, aber sehr glücklich, dass es direkt losgeht. Unterkunft und Essen finden sie auch super – das ist doch die perfekte Grundlage für ein erfolgreiches Studium.

Danke an alle Paten, die uns dabei helfen, dies für unsere Kinder möglich zu machen!