Wir hatten hier ja oft schon das Thema Monatshygiene. Derzeit haben wir 200 Mädchen/junge Frauen in unserem Projekt, die es betrifft.

Zur Erinnerung – viele Mädchen verkaufen sich gegen eine Packung Damenbinden, einer der Gründe für ungewollte Schwangerschaften. Normalerweise bekommen die Mädchen auf Anfrage Binden von uns, wenn sie in der Schule sind. Nur jetzt sind in ganz Kenia die Schulen geschlossen.

Daher – wir haben gestern eingeladen zu einem Frauentag, Männer und Burschen durften nicht dabei sein.
Und da haben wir nicht nur Binden verteilt und Seife und Unterwäsche, wir haben auch über Menstruation gesprochen, was passiert da im Körper, über Hygiene, über Empfängnisverhütung usw.

Was die Mädchen auch noch brauchen würden – Handtücher. Steht also auf unserer Liste.
Danke an alle, die schon gespendet haben, wir werden ein monatliches Budget dafür bereit stellen, denn das ist natürlich keine einmalige Aktion, sonst wäre es sinnlos.

Wir haben in den letzten Wochen

Dank Euch allen konnten wir kürzlich Spenden für 17 Betten und 10 Matratzen nach Kenia schicken! 27 Familien, deren Kinder nun endlich nicht mehr auf dem Boden schlafen müssen. Danke für jede einzelne Spende!

Heute wurden die ersten Betten verteilt. Für alle gab es natürlich auch Bettücher und ein Moskitonetz dazu.

Die folgenden Fotos zeigen deutlich den Unterschied von vorher und nachher. Die Kinder waren sehr glücklich.

Wir wurden in der letzten Zeit oft gefragt, was denn jetzt mit den Patenbeiträgen passiert, wenn die Schulen in Kenia geschlossen sind. Ganz einfach – Eure Patenbeiträge werden weiter für Eure Patenkinder eingesetzt. Die Schule ist zwar räumlich geschlossen, aber wir unterrichten weiterhin alle über 800 Kinder in unserem Projekt – und zwar auch jene, die eigentlich andere Schulen besuchen.

Die Lage der Schulen in Kenia ist derzeit dramatisch – viele Schulen entlassen ihre Lehrer und das sonstige Personal, da ihnen die Schulgebühren fehlen, ganze Schulen stehen vor der dauerhaften Schließung. Und die Kinder, die jene Schulen besuchen, erhalten natürlich derzeit auch keinerlei Unterstützung.

Dank Eurer Hilfe und Eurer Patenbeiträge können wir es anders machen. Alle unsere 67 Angestellten sind weiter bei uns und erhalten ihr Gehalt, mit dem sie ihre Familien ernähren können. Sie sind dafür unglaublich dankbar. Und alle haben eine sinnvolle und wichtige Aufgabe in dieser schweren Zeit.

Unsere 33 Lehrer unterrichten alle unsere Schüler im Fernunterricht mit Radiolektionen und schriftlichen Aufgaben.
Unsere 13 GärtnerInnen und Köchinnen versorgen die Mitarbeiter und kümmern sich um unser Landwirtschaftsprojekt, das gerade jetzt so wichtig ist, damit die Familien die Möglichkeit bekommen, sich auch selbst zu versorgen.
Unser Fahrer Mr. Tinga fährt unser Team zu den Familien, damit wir schauen können, dass es allen gut geht.
Und unser Verwaltungsteam mit insgesamt 14 MitarbeiterInnen sorgt dafür, dass alle Projekte schnell und effektiv umgesetzt werden – es werden Familien besucht, der Unterricht organisiert, Essensverteilungen durchgeführt, individuelle Hilfen für Familien gegeben.

Wir sind unglaublich froh und stolz, ein solch großartiges Team vor Ort zu haben. Und wir sind dankbar, dass wir es ihnen dank Eurer Hilfe ermöglichen können, ihre so wichtige Arbeit auch jetzt weiterhin zu tun! DANKE!

*Cordula/Team Harambee

Auch in Kenia gibt es seit Mitte März den gleichen Lockdown wie überall auf der Welt.
Und in einem Dritte Welt Land leiden Menschen natürlich ungleich mehr darunter. Man kann nicht einfach mal den Wasserhahn aufdrehen, im Supermarkt einkaufen, schon gar nicht auf Vorrat. Bis zu 10 Personen leben oft in einem Raum, keine Toiletten, keine Kanalisation.

Vor allem aber – der oft einzige Ort, an dem Kinder sich entfalten und ihr Elend vergessen können, die Schulen, mussten ebenfalls schließen.

Auch als Hilfsorganisation ist solch eine Situation natürlich schwierig. Aber – hier ist Kreativität gefragt. Einfach abwarten und sagen, kann man halt gerade nichts machen, wäre die schlechteste aller Lösungen.

Wie alle Schulen wussten wir ungefähr eine Woche vorher – alle müssen nach Hause. Und wir haben sofort angefangen, darüber nachzudenken, was tun wir, wie verhalten wir uns, was können wir leisten. Und gleich mal damit begonnen, Hände waschen zu trainieren, Maske tragen, Abstandsregeln an Kinder und Eltern. Und alle bekamen Seife mit nach Hause.

Mit WIR meine ich vor allem alle Mitarbeiter vor Ort, ein wirklich starkes Team.
Von allen Paten und Sponsoren bekamen wir den Rückhalt, fast niemand hat auf Grund Corona seine Patenschaft zurück gelegt, also konnten wir handeln.

Zwei Herausforderungen waren es vor allem:

1. Wenn alles zum Erliegen kommt, niemand arbeiten kann (80% sind Tagelöhner), wird es Hunger geben.

2. Wie schaffen wir zumindest für die Abschlussklassen, also die Abitur/Maturaklasse und Klasse 8 der Primary einen Unterricht, damit die Kinder dann, wenn alles wieder hochgefahren wird, die Prüfungen bestehen.

Punkt 1 hieß für uns, wir versuchen, an alle Familien Essenspakete zu verteilen. Da wir das auch in der Vergangenheit immer mal wieder gemacht hatten, wir haben in den letzten 14 Jahren ja schon oft Krisen gemeistert, haben wir da inzwischen eine gewissen Routine. Diesmal eben mit Polizei, einer Krankenschwester, die gleich Fieber gemessen hat, Desinfektionslösung, Abstand halten. Dazu gab es Spenden und das Geld, das normalerweise fürs Schulessen verwendet wird, kam dazu. Dadurch konnten wir insgesamt an 403 Familien Pakete mit Grundnahrungsmitteln im Wert von jeweils 50 Euro verteilen, insgesamt also über 20.000 Euro .

Punkt 2 war schon etwas schwieriger. Zuerst haben wir Bücher ausgegeben und Hausaufgaben in die Familien geschickt. Dann der Versuch, einen Radiosender zu mieten und mehrmals pro Woche Lektionen in den Äther zu schicken. Dazu mussten wir vorher Radios ausgeben, kleine runde Teile, in die man einen USB-Stick stecken kann und sie dann wie Lautsprecher verwenden. Daher die Idee, wir verzichten auf den teuren Radiosender, die Lehrer sprechen täglich ihre Lektionen auf einen USB-Stick, den teilen wir an die Familien aus und die Kinder erarbeiten sich die Lektion daheim. Inzwischen nicht nur die Prüfungsklassen sondern nahezu alle Kinder in unserer Schule, also fast 600.

Zusätzlich haben wir das Glück, dass eins unserer „dormitories“, also Schlafsäle für die Internatsschüler, außerhalb des Schulgrundstückes steht (also benutzt werden darf) und groß genug ist, zwei getrennte Räume. Hier werden die Maturanten/Abiturienten „in echt“ unterrichtet, kleine Gruppen, ausreichend Abstand.

Ein weiterer Punkt – während der gesamten Zeit gingen die schwersten Regenfälle nieder, die Kenia bislang erlebt hat. Also gehörte zu den Aufgaben auch – warme Kleidung ausgeben.

Wir konnten die Zeit aber auch nutzen, unser Landwirtschaftsprojekt endlich richtig zu starten. Dies soll später dazu dienen, Gemüse fürs Schulessen selbst anzubauen, Familien kleine Parzellen zur Verfügung zu stellen und sie anzuleiten und eine Art Trainingslager zu werden für Menschen, die leider vollkommen verlernt haben, sinnvoll Lebensmittel anzubauen, vielleicht sogar nicht nur für die eigene Familie sondern auch für den Markt.

Wir besuchen auch in dieser Krise regelmäßig unsere Familien, erkundigen uns, was gebraucht wird, was sind die größten Herausforderungen.

Und – es geht natürlich in einer Zeit des Stillstandes auch darum, bestehende Gebäude und Strukturen nicht „vergammeln“ zu lassen. In einem Klima wie in Kenia muss ständig repariert werden, sonst verfallen Gebäude innerhalb von wenigen Monaten. Da wir Handwerker nicht als Tagelöhner beschäftigen, sondern eine Kerntruppe sozusagen ständig, ist auch dies möglich.

Ja, wir haben sogar in dieser schwierigen Zeit ein neues Gebäude in Angriff genommen.

Warum all das möglich war?

– Weil unsere Paten und Spender uns nicht im Stich gelassen haben

– Weil wir in Kenia ein selbständig arbeitendes sehr kreatives Team haben

– Weil wir niemanden unserer über 60 Mitarbeiter in Kenia entlassen haben, alle sind
beschäftigt, bekommen ihr Gehalt und sind hochmotiviert

– Weil wir schon vor Corona nicht „nur“ eine Schule betrieben haben, sondern unser Credo immer war – schulische Leistung funktioniert nur, wenn man auch außerhalb der Schule in den Familien Rahmenbedingungen schafft

– Weil wir schon vor Jahren die Eltern ins Boot geholt haben und dadurch zuhause
Unterstützung bekommen

– Weil wir einen hervorragenden Draht aufgebaut haben zu allen Behörden, wir rasch
Informationen erhalten und maximale Unterstützung bei der Umsetzung von Projekten.

Danke an alle Helfer, es ist noch nicht vorbei, aber – wir haben viele Menschen in diesen schwierigen Zeiten nicht nur maximal unterstützt, sondern wir haben ihnen Hoffnung und Lebensmut gegeben.

Und – wir sind vorbereitet, wenn es wieder losgeht und können alles innerhalb eines Tages wieder hochfahren.

Danke dafür an alle Helfer und Spender, bitte nicht nachlassen, wir brauchen auch weiter Unterstützung um sinnvoll agieren zu können.

Gabriela Vonwald

Was ist die aktuelle Situation für unsere Kinder und Familien in Kenia?

Am 5. Juni sollen die Schulen wieder öffnen.

Wir haben vor einigen Tagen erneut Lebensmittel an 80 Familien verteilt. Damit haben wir jetzt über 400 Familien jeweils ein Nahrungsmittelpaket im Wert von 50 Euro aushändigen können, mit dem eine durchschnittliche Familie etwa 3 Wochen auskommt.

Wir sind nicht nur unter allen Organisationen sondern auch unter allen Arbeitgebern allüberall in Kilifi County die einzigen, die niemanden entlassen haben. Alle unsere 64 Mitarbeiter bekommen ihr Gehalt weiter.

Weiterhin läuft unser Radio-Unterricht. Die Kids sind begeistert und mehr noch – auch Kinder aus anderen Schulen haben sich einen Radioempfänger geholt und hören jetzt unseren Schulsender. Es freut uns sehr, dass unsere Hilfe so auch andere Kinder und Jugendliche erreicht.

Und ab sofort gibt es für die Fächer, die man schlecht per Radio unterrichten konnte, direkten Unterricht in Gabriela Vonwalds privater Wohnung in Kilifi, immer 5 Kinder gleichzeitig (siehe Foto). Unterricht in Kleingruppen an privaten Orten ist erlaubt. So können wir unsere großen Schüler, die ja alle kurz vor dem Abschluss stehen, weiter auf die Prüfungen vorbereiten.

All dies ist nur möglich durch Eure Spenden! Ein ganz herzliches Dankeschön dafür!

*Cordula/Team Harambee

Ein ganz tolles Projekt zugunsten von Harambee. Wer schöne Wolle mag, kann einmal bei Alte Künste – Ancient Arts vorbeischauen. Hier könnt Ihr speziell für Harambee mit Pflanzenfarben gefärbte Wolle kaufen und damit Harambee unterstützen. Die Spenden fließen in Krankenversicherungen für unsere Kinder. Ein großer Dank an Margit von Alte Künste!

Hier noch genauere Informationen:

“Pole Pole” ist Suaheli und bedeutet auf deutsch: Immer mit der Ruhe. Das hat mir besonders gut als Name für die aktuelle Charity Färbung 2020 zugunsten von Harmabee.at gefallen.

Für mich drückt dieser Spruch ganz viel Hoffnung und Zuversicht aus – egal wie schlimm gerade alles scheinen mag. Erstmal tief durchatmen und Ruhe bewahren. Das öffnet den Blickwinkel für neue Wege und Möglichkeiten.

Und genau das soll die Charity Färbung zugunsten von Harambee bewirken: Neue Wege und Möglichkeiten für die Schüler und Schülerinnen der Kifili Vonwald School in Kenia mit einer Krankenversicherung!

In Kenia ist eine Krankenversicherung wie wir sie kennen absolut unüblich. Als Folge davon werden Familien in Kenia durch Krankheit, Unfälle oder Mißgeschicke oft in den Ruin getrieben. Wir wissen doch selbst, wie schnell man mal zum Arzt muß – gerade mit Kindern.

Alle Details: https://www.altekuenste.eu/…/pole-pole-suaheli-fuer-immer-…/

Der Mann, der mir vor 12 Jahren das Grundstück für unsere Schule verkauft hat, unser Nachbar und Freund, Mr. Thomas Kazungu Dzembe ist verstorben. Nach einem langen entbehrungsreichen aber aber auch erfüllenden Leben starb er mit 105 Jahren heute im Kreis seiner Familie.

Wer ihn live erleben möchte:
https://www.youtube.com/watch

Von Gabriela Vonwald:

Kleiner Bericht aus Kenia, einem Land, wo es so unglaubliche Unterscheide macht, ob jemand reich oder arm geboren wurde.

Die Regierung hat klar gemacht, Prüfungen werden wegen Corona nicht verschoben und auch nicht irgendwie leichter sein.

Reiche Schulen mieten jetzt private TV-Sender und unterrichten per TV. Aber einen TV-Anschluss haben nur wenige reiche Familien.

Auch Zoom wird verwendet, aber da ist das gleiche Problem. Wer hat schon einen Internetanschluss in der Hütte und Tablets oder Computer. Nämlich Zuhause.

Etwas weniger reiche aber nicht arm machen es über Whatsapp-Gruppen, dafür brauchen die Kinder Smartphones, also auch keine echte Alternative für alle.

Wir haben jetzt aber zumindest eine kleine Idee. Tsama und die Lehrer mieten stundenweise einen Radiosender in Kilifi. Nicht billig, aber billiger als TV oder andere Alternativen. So kleine Radioempfänger sind billig, nur 9 Euro. Und für eine Woche zahlen wir dem Sender 300 Euro. Und senden sozusagen jede Woche für Form 4 und Class 8 wenigstens die Basics und Lernaufgaben.

Wir sind an tablets dran, aber alle Geschäfte in Kenia sind geschlossen, wir dürfen nicht nach Mombasa fahren, versuchen jetzt über Nairobi zu bestellen.

Ich würde dafür gern alle freien Spenden der nächsten Wochen verwenden, solange die Krise dauert. Schön wäre, wenn Menschen die uns hier unterstützen wollen, gleich mit dem Verwendungszweck „Coronahilfe“ spenden und wir setzen es dort ein wo es gerade am dringendsten gebraucht wird (Essen, Tablets, Radiounterricht…).

Vielen Dank!

Heute haben weitere 172 Familien ein Essenspaket erhalten. Durch die sehr gute Organisation ging alles schnell voran.

Zwei Krankenschwestern haben die Eltern vor der Schule über die Hygienebestimmungen aufgeklärt und das Essen mit dem Team kontrolliert. Es wurden Hände gewaschen, Schutzmasken verteilt, Distanz eingehalten und die Temperatur am Eingang gemessen.

Auch das Fernsehen war da und es wurden Interviews abgehalten. Danke für all Eure Spenden, die dies möglich gemacht haben. Natürlich sammeln wir weiter, denn wir wissen nicht, wie lange diese Krise noch anhält!

*Fotos von unserer Volontärin Elli*

Morgen wird an weitere 200 Familien Essen ausgegeben.

Die Regierung versucht es jetzt übrigens auch, 4 Kilo Maismehl pro Familie einmalig. Mehr nicht. Nur zum Vergleich, bei uns gibt es 24 Kilo pro Familie, dazu Bohnen, Zucker, Öl, Tee.

Danke an euch alle. Ihr seid großartig.