Menschen in Europa fragen mich oft – traust du dich auch in die Slums?

Wie ist es da so?

Und wenn wir Besucher hier haben, Paten, Sponsoren, Freunde, sind alle sehr erstaunt, dass sich Armut nicht auf eine bestimmte Gegend beschränkt, sondern dass sie einem einfach überall begegnet. Es gibt diese große Kluft nicht, die man oft erwartet. Auch der Kellner vom Hotel oder sogar ein ehemaliger höherer Beamter wohnen durchaus in einer Lehmhütte, vielleicht einer mit Strom oder Wasser oder Toilette, aber eben auch – Lehmhütte. Und aus genau diesem Grund gibt es auch an der ganzen Küste keine echten Slums – es gibt aber flächendeckend Armut.

Das, was noch am ehesten unserer Vorstellung von Slum entspricht, ist hier in Kilifi die Region „Old Ferry“, sehr nah in Gehdistanz zu unserer Schule und inzwischen kommen sehr viele Kinder genau von dort. Und seit den Anfängen besuche ich „meine“ Familien hier. Old Ferry ist der Grund, warum mich anfangs, als ich noch im Hotel gelebt habe, Angestellte gefragt haben, warum ich die Schule denn ausgerechnet dort bauen will, ob ich nicht wüsste, dies sei die ärmste Gegend von Kilifi? Ja, und genau deshalb.

Old Ferry ist wie eine abgeschlossene kleine Ortschaft, allerdings ohne Zaun. Jeder kennt jeden, viele sind miteinander verwandt, sicher gibt es auch Kleinkriminalität, allerdings keine echte Gewalt. Drogen, Alkohol, sicher. Trotzdem mag ich diese Gegend.

Nach vielen Jahren Arbeit und mindestens einmal jährlichen persönlichen Besuchen kennen uns alle gut. Die Menschen begegnen mir höflich, respektvoll, aber auch vertraut.

Und da wir inzwischen hier so viele Kinder unterstützen, unsere Schuluniformen ja in einem speziellen Hellblau gefertigt sind, liebe ich diesen Moment, wenn uns Scharen von Kindern in unserer Uniform entgegen kommen, aus jeder Hütte, aus jeder Ecke, eine Welle in Hellblau.

Die Vonwald-Kids.

Und durch die ständige Hilfe, allein schon, weil wir aus fast jeder Familie inzwischen ein Kind in der Schule haben und dort auch mit Essen versorgen, haben wir den Eltern eine Last abgenommen. Und nein, ich bilde es mir nicht ein, man sieht das.

Und dieses Mal auch – weniger „neue“ Kleinkinder, weniger Babys, vielfach die Auskunft, Mama arbeitet, Papa hat Arbeit.

Es ist daher auch kein Zufall, dass ich unser neues Umweltprojekt – Plastik sammeln und dafür Geld bekommen – ausgerechnet hier starte. Ich bin überzeugt, es wird ein Erfolg.

 

Von Gabriela Vonwald.

Bevor es – da Samstag – wieder zum Teamfrühstück geht, möchte ich euch Fotos zeigen vom Ecopark, eine Organisation, gegründet vor einigen Jahren von einem Engländer, Steve Trott, den ich kennen lernen durfte.

Die Organisation möchte nicht nur ein Umweltbewusstsein schaffen, sie vermittelt auch: „Für dich ist es nur Müll, für andere Gold.“ Das heißt, sie kaufen Plastik auf, bekommen es von Hotels gratis, schreddern es und verkaufen es an zwei Plastik verarbeitende Firmen in Mombasa und Nairobi.

Die, die sammeln, bekommen Geld, die, die es koordinieren und auch dieser Verein.
Und daneben vermitteln sie in Schulen, was man alles aus Müll basteln oder nutzen kann.
Wir wollen erstens mit unseren Kindern da mitmachen und sammeln und basteln.

Zweitens wollen wir aber unseren Eltern und Kindern Geld dafür bezahlen, dass sie Plastik sammeln. Die Eltern bekommen ein paar Schilling pro Kilo, wir bekommen von Eco Geld pro Kilo und die holen das einmal pro Woche ab. Die Eltern haben ein Einkommen mit etwas, was sie sonst wegwerfen und wir haben auch einen Zuverdienst. Vielleicht kaufen wir dann später mal eine eigene Schreddermaschine.
Und ich hoffe, damit ein Bewusstsein zu schaffen, Plastik nicht in die Landschaft zu werfen. Hier mal nur ein paar wenige Eindrücke.

Unsere Kinder gehen zu Fuß zur Schule. Ganz selten mal, weil man spät dran ist oder ohnehin in die Richtung fahren muss, bringen Eltern ihre kleineren Kinder mit dem Motorradtaxi, als Ausnahme. Kein Kind beschwert sich wirklich über 30 Minuten Fußmarsch und meistens kommen sie in einer großen Gruppe, haben Spaß dabei, entdecken Abenteuer und vor allem beim Heimweg – obwohl müde – können sie sich auch auspowern und den Schulstress abschütteln.

Ein paar der Größeren haben durchaus einen noch weiteren Schulweg und daher stimmen wir dem Wunsch fast aller Kinder ab einem gewissen Alter nach einem Fahrrad auch gern zu. Es erleichtert einfach viel und ist gleichzeitig ein tolles Sportgerät für die Nachmittage. Und ab Klasse 7 bieten wir das sogenannte Half-Boarding, das heißt die Kinder schlafen auf simplen Matratzen in der Schule bis Samstag mittags, sind sonntags und in den Ferien aber zuhause. (Jetzt durch die Covid-Beschränkungen ist es gerade schwierig, aber Kenia lockert wöchentlich mehr.)

Bei meinen Familienbesuchen von Kindern anderer Schulen, die wir auch unterstützen, sehe ich aber immer wieder, dass offenbar da die Uhren anders ticken. Da werden Kinder aufgenommen, die manchmal 1,5 Stunden Fußmarsch zu bewältigen haben, 4jährige. Das heißt, sie müssen sich um 5 Uhr auf den Weg machen. Unmenschlich. Aber oft ist es die einzige erschwingliche Schule für die Eltern. Warum lässt man das zu? Meine Erfahrung – die wenigstens Schulleiter oder Lehrer haben auch nur den geringsten Schimmer, wo ihre Kinder wohnen, aus welchen Verhältnissen sie kommen, wie die Familienstruktur ist. Man klopft an beim jährlichen Casting und wenn es eine Geburtsurkunde gibt und das Schulgeld bezahlt wird, ist es jedem egal.

Was bei uns anders ist – bevor ein Kind bei uns aufgenommen wird, überprüfen wir die gesamten Verhältnisse der Familie. Und dazu gehört als allererstes – wie weit entfernt wohnt das Kind? Ist das zu bewältigen. Im Zweifelsfall zahlen wir das Schulgeld für eine Schule gleich neben der Hütte. Aber auch andere Informationen holen wir ein, auch, weil wir unseren Sponsoren verpflichtet sind. Schafft es die Familie wirklich nicht ohne Hilfe oder erzählt sie das nur? Wie viele Kinder gibt es überhaupt. Unser Deal ist immer, wenn wir dir die Sorge für eines abnehmen, schickst du eines der anderen verlässlich in eine öffentliche Schule. Seit Jahren gilt auch, wir sponsern maximal zwei Kinder aus einer Familie.

Auch eine wichtige Frage, haben die Eltern irgendeine Arbeit, gibt es überhaupt Eltern oder sind die beide irgendwo und Kind wächst bei der Großmutter auf. Wer ist also unser Ansprechpartner bei Problemen? Dazu eine lustige Geschichte:

In der Anfangszeit dachten alle, wenn es nur eine alleinerziehende Mama geben würde, dann würden wir ein Kind eher fördern. Also gab es immer die Info, Vater gestorben. Bis wir das durchschaut hatten, verging eine Weile. Bei allen Besuchen waren keine Väter zu sehen. Bis wir dann bei einem der Elternabende erklärten, wir würden das sehr schade finden, dass es keine Väter gibt. Wir würden viel lieber mit Familien arbeiten, wo auch Väter eine Verantwortung übernehmen würden. Beim nächsten Elternabend – ich war gerade anwesend – plötzlich doch einige Väter im Raum, denen ich dann zu ihrem plötzlichen „vom Tode auferstanden“ gratuliert habe. Unter großem Gelächter.

Heute weiß jeder, er muss nicht auf total arm spielen oder alleinerziehend (wobei es immer noch die meisten Härtefälle bei Alleinerziehenden beiderlei Geschlechts gibt), unser Kriterium ist eher – unterstützt du dein Kind, bist du ernsthaft an Bildung interessiert, wirst du mit uns zusammenarbeiten, auch präsent sein bei den Elternabenden. Es gibt auch nur noch im Notfall alles gratis, wir verlangen wo immer es möglich ist, inzwischen die Schuluniform von den Eltern und die Hefte ebenfalls. Und unsere Eltern müssen Feuerholz bringen, sonst haben die Kinder nichts zum Essen.

Gestern bekam ich übrigens von einem der großen Buben einen rührenden Brief darüber, sein Schulweg sei so weit. Manchmal siedeln Eltern um, und dann überlegen wir, was ist besser fürs Kind, ein weiterer Schulweg, aber bei uns bleiben, oder kürzerer Schulweg und andere Schule. Bei den Großen entscheiden wir meistens für den längeren Schulweg. Jedenfalls bekommt der Bub ein Fahrrad, er weiß es noch nicht, Überraschung.

 

Helfen ist einfach, erfordert aber doch wesentlich mehr als nur Geld ausstreuen. Und darum bemühen wir uns jeden Tag.

 

Seit 4 Jahren strebt Kenia ein komplett neues Schulsystem an. War es bis dahin das britische System mit 3 Jahren verpflichtendem Kindergarten, dann 8 Jahre Primary mit einer alles entscheidenden Abschlussprüfung, nur wenn man die bestanden hat plus sich die teilweise exorbitanten Gebühren leisten konnte, ging es weiter zu 4 Jahren Secondary und dann in fast jedem Studienfach 4 Jahre Uni, hat man im neuen System alles über den Haufen geworfen und dies betrifft nicht nur Klassenstruktur und Lernzeit, sondern vor allem Lerninhalte. Und ich hab schon oft gesagt, ich finde das richtig gelungen, auch wenn der Übergang sicher holprig sein mag, noch dazu mit Coronaverzögerungen. Aber es ist ein Kraftakt.

Was wird kommen oder ist schon da, denn alle Kinder bis Klasse 4 laufen schon im neuen System, alle darüber noch nach dem alten. In 3 Jahren dann treffen sich beide Systeme und es gibt nur noch „Schule Neu“.

Es beginnt mit 2 verpflichtenden Klassen Nursery/Vorschule, genannt PP1 und PP2 (Pre-Primary). Auch neu, ein Kind muss 4 Jahre alt sein, man kann es also nicht einfach zur Aufbewahrung abgeben. Und auch ganz wichtig, wir dürfen kein Kind mehr annehmen, das keine Geburtsurkunde hat. Das ist eine Herausforderung für die Eltern, zwingt sie aber auch, das alles ernst zu nehmen.

Dann geht es weiter mit 6 Klassen – genannt „grade 1-6″ – Primary, nämlich 1-3 Lower Primary, 4-6 Upper Primary. Und – keine alles entscheidende Endprüfung, die praktisch bedeutet hat, wenn ich da einmal versage, ist mein weiterer Weg verbaut. Jedes Kind hat nach Primary 6 das Recht auf Highschool.

Dann kommen eben weitere 6 Jahre Highschool, wieder getrennt in Lower Senior High und Upper Senior High. Und am Ende hat man Abitur/Matura. Wobei man auf dem Weg dahin auch entscheiden kann – ich lerne einen handwerklichen Beruf und wechsele in eine Berufsschule.

Sehr viele Schulen wird allein das vor große Herausforderungen stellen. Denn es gibt unzählige Schulen in Kenia, die entweder oder sind, Primary oder Secondary.

Zur Info – wir bieten auch jetzt schon beides an und unsere Kinder laufen fast alle durch.

Was aber neben dieser reinen Strukturänderung vor allem geändert wurde sind die Inhalte. Weg vom verkopften rein akademischen Lernen und Bücher studieren hin zu der Entwicklung von Fähigkeiten und Interessen. Lehrer sind schon seit 4 Jahren angehalten, genau das heraus zu filtern, Schulen sind angehalten Möglichkeiten zu bieten. Und das Schöne, alles, was bisher eine freiwillige Spielerei war und weswegen wir belächelt wurden, wird jetzt verpflichtend und benotet. Sport bekommt plötzlich einen Stellenwert, Musik, Kunst. Man weist Schulen an – nicht nur Fußball und traditioneller Tanz oder Pfadfinder – bietet neue Dinge, öffnet Türen.

Vor Jahren wurde ich noch belächelt, dass wir Schwimmunterricht anbieten und Deutsch – jetzt wollen viele Schule plötzlich Schwimmen als Angebot. Musikinstrumente spielen erschien bisher als netter Zeitvertreib, jetzt sind Schulen begehrt, die genau das tun. Ab der Secondary MUSS ein Kind zumindest in einem dieser Aktivitäten dabei sein.

Und auch das stürzt jetzt viele Schulen in hohe Kosten – auch die öffentlichen. Und es sind ganz andere Lehrer gefragt. Wir haben beim Casting immer schon auch berücksichtigt – macht der Sport, hat der schon mal eine Theatergruppe geleitet, spielt er ein Instrument – aber bisher war das sonst nicht wirklich wichtig.

Und eine weitere Vorgabe der Regierung ist die Digitalisierung. Der Ruf nach – jedes Kind in der Highschool ein Tablet. Nun, bei uns sind wir wenigstens soweit, dass jedes Kind in der jetzigen Secondary ein Tablet hat und auch damit umgehen kann. Ebenso alle Lehrer (nicht selbstverständlich). Und bis es soweit ist, werden wir das auch für die Klassen 7 und 8, also die späteren Klassen 1 und 2 der Highschool haben.

Was auch gefördert werden soll – Handwerk. Nicht alle sollen an die Uni oder ins College. Schaut euch die Fähigkeiten und Fertigkeiten an, lasst uns die Berufsschulen aufwerten. Und ich freue mich, dass wir mit einer sehr guten zusammenarbeiten seit vielen Jahren, und dadurch, dass wir dort immer wieder für den einen oder anderen jungen Menschen das Schulgeld zahlen, auch hier zur Entwicklung beitragen

 

Ich möchte übrigens in den nächsten Tagen noch anschaffen – ein Keyboard, einen Tischtennistisch und eine Töpferscheibe. Wir haben jetzt schon Kinder, die dafür zu begeistern sind. Vielleicht mag mich ja wer finanziell unterstützen, der das selbst als Hobby betreibt?

 

 

Seit fast 15 Jahren besuche ich in Kenia Familien. Anfangs mit gemietetem Auto, mit TukTuk, mit ersten eigenem Schulauto und  – ganz, ganz, ganz viel einfach zu Fuß. Im Grunde hat Harambee ja so angefangen, eine Schule bauen, das kam ja erst zwei Jahre nach der Gründung. Mir wurden bedürftige Familien genannt, ich bin hingefahren, hab versucht herauszufinden, wo der Schuh drückt, hab Lebensmittel gebracht, Schuluniformen und Schulgeld bezahlt, mal ein Dach reparieren oder ein Bett tischlern lassen. Viele Stunden am Tag, anfangs noch vom Hotel aus.

Viele dieser langen Fußmärsche habe ich genutzt, um von meinem Freund und Mentor und Mitgründer Mr. Richard Karani zu lernen. Lange Fußmärsche heißt Zeit für lange Gespräche. Und es war einfach schon lehrreich, ihn zu beobachten. Der einfach alle kannte, von jedem eine Geschichte wusste, wer mit wem verwandt ist. Und der mich ganz sanft unterrichtet hat im Umgang mit den Menschen, in Respekt, der mir aber natürlich auch die Türen geöffnet hat. Ihm hat man vertraut, also auch mir. Allein die hunderte Arten der Begrüßung, die Feinheiten, die Fragen. Ich weiß heute aus der Entfernung, wohnen da muslimische Familien oder christliche und weiß, welche Begrüßung. Ich habe Pflanzen kennen gelernt, Früchte, Tiere und Brauchtum. Manchmal war ich so erschöpft nach solch einem Tag, dass ich nur noch duschen und schlafen wollte, aber es war immer ein Erlebnis.

Heute haben wir für diese Aufgabe Lucy, die so unglaublich gut mit den Kindern und Müttern umgehen kann, liebevoll aber bestimmt, immer den richtigen Ton trifft, behutsam oder forsch, lustige große Schwester oder Respektsperson. Sie hat es wirklich drauf. Und kann von jedem unserer Kinder sagen, unter welcher Palme rechts die Hütte steht und welches Kind gleich daneben wohnt, einfach unglaublich. Dazu Michael, Mr. Karanis jüngster Sohn, den ich kenne, seit der Bengel 14 war, der mich als Zweitmutter respektiert und inzwischen mit viel Geduld gelernt hat, richtig gute Fotos zu machen.

Und eigentlich könnte ich mich zurück lehnen und die zwei machen lassen.

Warum ich dennoch auch weiterhin immer wieder Tage mit Familienbesuchen einschiebe, auch wenn ich heute während eines Aufenthaltes maximal noch 60 bis 80 Kinder schaffe (was bei insgesamt über 800 Kindern eben nur noch 10% sind), hat mehre Gründe.

Der erste – ich mach das einfach gern. Ich bin neugierig und liebe das Zusammensitzen mit der Großfamilie vor der Hütte. Irgendwer holt sofort irgendeinen wackligen Stuhl, schiebt ihn und mich in den Schatten und dann wird einfach geredet, gefragt, nach Wünschen, Problemen, Sorgen und was sich seit dem letzten Besuch so getan hat. Und ich kann so oft sehr rasch helfen, entscheiden, etwas tun. Manchmal hängt da ein Leben oder zumindest das Glück und die Hoffnung nur an ein paar Euro und einer Idee. Vor allem das Thema Hoffnung ist es auch – Familien eine Hoffnung geben, dass da jemand da ist, dem sie nicht egal sind. Das kann man nicht von einem Büro aus.

Der zweite Grund – ich möchte nicht als die reiche Weiße in ihrem Glaspalast wahrgenommen werden. Bei meiner ersten Ansprache an meine Mütter – damals saßen noch kaum Väter dabei – hab ich genau das gesagt – ich bin eine von euch – Frau, Mutter, Großmutter. Ich möchte, dass man mich anfassen kann, umarmen (wenn nicht gerade Covid ist), miteinander schweigen.

Das sind also meine Gründe, warum ich es noch immer mache, obwohl ich so langsam ein wenig mein Alter spüre und meine Untrainiertheit.

Es ist wichtig,  in die Familien zu gehen, ob ich das nun selbst tue oder Lucy oder ein anderer Mitarbeiter. Unsere Paten sollen Informationen bekommen, die über Schulnoten hinausgehen. Sie sollen wissen, schläft das Kind in einem Bett oder auf dem Fußboden, hat es Geschwister, gibt es Eltern, Großeltern, wie ist die Wohn- und Familiensituation. Man kann ein Kind nicht wirklich stimmig begleiten, wenn man nur hinter Schulmauern sitzt.

Familienbesuche werden daher immer ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit sein.

Als es im März auch in Kenia hieß – alle Schulen sofort schließen, dachten wir wohl alle zunächst an 2 bis 4 Wochen. Und waren noch ganz gelassen. Den Kindern wurde genau erklärt, Hände waschen, auch zuhause, nehmt euch eure Schulbücher vor und lest ein wenig, wir sehen uns sicher bald wieder. Aber schon nach wenigen Tagen war klar, da werden sich Dramen abspielen.

Eltern, die keine Möglichkeit hatten, auch nur irgendwas zu verdienen, irgendeine soziale Absicherung, Kurzarbeit, Arbeitslosengeld, irgendwas – Fehlanzeige. Kinder, die wir bisher in der Schule gut mit Nahrung versorgt hatten, wurden plötzlich zuhause damit konfrontiert, dass es einfach nicht jeden Tag etwas zu essen gibt.

Schon ganz früh haben wir daher unsere erste Lebensmittellieferung organisiert. Angefangen mit den ersten 50 sehr armen Familien und dann immer weitere Kreise. Und nicht einfach wie die Regierung ein paar Kilo Maismehl, sondern so wie wir es immer machen – Maismehl, Bohnen, Zucker, Salz, Öl, Tee, aber auch Seife.

Dann das Ringen darum, wie behalten wir die Kinder irgendwie am Lernen dran, vor allem die Klassen, die ja ihr Examen machen sollen.

Unsere erste Idee war es, einen Radiosender zu mieten. Lokale Anstalten in Nairobi boten schnell sogar TV-Lernprogramme, aber welches unserer Kinder hat schon einen Fernseher. Nicht einmal Laptop oder auch nur Smartphone. Unterricht an einem neutralen Ort mit Abstand und in kleinen Gruppen wurde uns nicht gestattet. Nur auch der Radiosender hätte einfach unser Budget gesprengt.

Was aber erschwinglich war, waren so kleine Radios. Eigentlich eher Lautsprecher mit USB-Anschluss. Und so setzten sich unsere Lehrer täglich hin, sprachen ihre Lektionen für mehrere Tage auf einen USB-Stick, wir kauften kleine Radios für jede unserer Familien und schon ging es los.

Kleinere wurden von unseren Lehrern regelmäßig zuhause besucht, eine Aufgabe geliefert, erklärt, die Hausaufgabe der letzten Woche abgeholt. Dabei auch gleich zugehört, wo sitzen die Probleme, können wir noch was tun, was würde helfen.

Und das alles lange bevor dann plötzlich von der Regierung die Anweisung an alle Schulen kam, doch bitte von Seiten der Lehrer „Community Based Learning“, kurz CBL, anzubieten – also genau das zu tun. Und wohl erstmals in der Geschichte des kenianischen Schulsystems lernten Lehrer öffentlicher und so manch privater Schule ihre Kinder wirklich kennen, nämlich zuhause. Viele wussten ja nicht einmal, wo die wohl wohnen würden. Oder noch absurder, sie trauten sich nicht in die Slums.

Warum es bei uns kein Thema war, liegt an der ganz anderen Herangehensweise unseres Hilfssystems und daran, wie es eigentlich entstanden ist.

Die Anfänge der Vonwald-Schule waren nicht, Eltern bringen mir ihre Kinder, weil da eine Schule gebaut wird. Vom ersten Tag an in Kenia habe ich Familien besucht (und ja, natürlich auch in den Slums). Manchmal war ich von morgens 7 Uhr bis spätnachmittags 17 Uhr ohne große Pausen unterwegs in die weit entlegenen Ecken. Ich hole mir die Kinder in den Familien und dabei sehe ich und sehen unsere Mitarbeiter das Umfeld. Wir wissen, wo unsere Kinder leben, ob sie auf dem Boden schlafen oder in einem Bett, wie viele Geschwister und ob die in eine Schule gehen. Gibt es einen Vater, eine Mutter, oder werden alle von einer Oma betreut. Das alles waren und sind bis heute wichtige Informationen, um zu verstehen, warum lernt ein Kind vielleicht nicht. Wenn man weiß, dass da ein Mädchen als älteste um 4 Uhr geweckt wird, um in 4km Entfernung 20 Liter Wasser für die Familie zu holen und dann erst in die Schule gehen darf, dann wundert man sich nicht, warum sie in der ersten Stunde einschläft. Und man kann gegensteuern, mit den Eltern reden.

Eltern ist auch so ein Stichwort. Wir holen seit Jahren die Eltern ins Boot, predigen, dass sie Verantwortung tragen, informieren sie in kleinen Meetings über alle Schritte, halten sie dazu an, ihren Kindern den Raum zu geben, sie beim Lernen zu unterstützen, auch wenn sie selbst Analphabeten sind.

Wir haben Elternvertreter und natürlich engsten Kontakt mit allen Dorfältesten.

Das System der Dorfältesten ist sozusagen die Basis der Demokratie in Kenia. Man nennt es auch „njumba kumi“ – 10 Häuser. Und es funktioniert in der ländlichen Gegend, aus der wir überwiegend unsere Kinder holen, ganz hervorragend. Immer 10 Häuser wählen einen Dorfältesten, sozusagen ihre direkte Volksvertretung. Dieser Dorfälteste weiß einfach alles über „seine“ Familien, die Fakten genauso wie die Geschichte und den Dorftratsch. Und wenn wir etwas umsetzen wollen, dann immer über diese Dorfältesten.

Da wir also immer schon „Feldarbeit“ betrieben haben, viele unserer Mitarbeiter genau dafür angestellt wurden (wir investieren also nicht nur in Lehrer, Köche und eine Sekretärin), konnten wir auch unsere Lehrer gemeinsam mit unseren Sozialarbeiter zu den Familien schicken, Eltern informieren und sie davon abhalten, ihre Kinder betteln zu schicken statt zu lernen, und dazu noch die Dorfältesten, die uns unterstützt haben.

Natürlich ist das nicht das Gleiche wie lernen in einer Klasse. Aber es ist für ein Dritte-Welt-Land das Beste, was wir aus der Situation machen konnten.

Auch die Vorbereitungen für das Ende der schulfreien Zeit haben wir sehr früh erfahren durch ständigen engen Kontakt zu allen Behörden. Und haben uns sehr früh auch kontrollieren lassen. O-Ton dieser Kontrolleure: „Wenn hohe Minister kommen und mal eine Vorzeigeschule sehen wollen, schicken wir sie zu euch.“

Wir haben es also bisher ganz gut geschafft. Aber etwas nur gut schaffen ist für so einen Perfektionisten wie mich nicht genug. Die Frage daher – was haben wir gelernt, was können wir mitnehmen.

Und ich freue mich, dass da scheinbar alle Lehrer und Mitarbeiter einer Meinung sind – die Kinder haben Eigenständigkeit gelernt, wir werden in Zukunft mehr Projektarbeiten machen, mehr Teamarbeiten in kleinen Gruppen. Vor allem aber – wir werden noch mehr Tablets anschaffen, denn ehrlich, die haben uns nicht nur gerettet, sondern ich glaube, sie sind die Zukunft. Ziel ist es daher, auch die Klassen 7 und 8 der Primary bis zum Sommer voll zu bestücken. Gerade arbeiten wir mit einem der größten Schulbuchverlage einen Vertrag aus, dass wir in Zukunft um einen Bruchteil des Geldes, was wir bisher für Bücher ausgegeben haben, diese einfach auf die Tablets laden können.

 

Danke daher an alle Sponsoren, Danke aber auch an fantastische Lehrer und Mitarbeiter, die sich mächtig ins Zeug gelegt haben, um kein Kind zu verlieren.

 

 

 

Nach einem Jahr kompletter Pause, in der dennoch viel weiter gegangen ist, bin ich gestern wieder in meiner zweiten Heimat angekommen. Allen Unkenrufen zum Trotz ein entspanntes Reisen mit wenig Gedrängel und freundlichem Personal, ohne Warteschlangen und keinerlei Schikanen oder Hindernisse beim Einreisen. Da ich mich in diesen ersten Tagen vor allem um mein Haus kümmern möchte, also noch von keinen Abenteuern im Sinne unseres Projektes zu berichten habe, versuche ich mal meine ersten Impressionen zu teilen, wie mein Eindruck ist von Covid in Kilifi (über ganz Kenia zu sprechen, möchte ich mir nicht anmaßen).

Erster Eindruck – die Menschen sind sehr diszipliniert, alle tragen bei Kontakt oder in Geschäften Maske, in unserer Schule auch die Kleinsten, gern sogar, weil es die Großen auch machen. Alle Kids waschen nonstop Hände, einfach weil diese Waschstraßen mit Fußpedal so cool sind. Und allen ist auch klar – Hände waschen, Maske tragen, sonst keine Schule, end of the story. Was hier niemand riskieren will.

Erste Gespräche mit Lehrern, die ja sehr vernetzt sind, haben aber gezeigt, dass dies „Draußen“, also in anderen Schulen, nicht so ist. Ganz viele Kinder wollen nach der langen Zeit des Lockdowns nicht zurück in die Schule. Überhaupt die Größeren, die in diesen 10 Monaten erlebt haben, dass sie vielleicht mit Tagelöhner-Jobs auch ganz gut über die Runden kommen. Wie kann man es auch 16jährigen verübeln, dass das, was man Zukunft nennt, für sie noch in weiter Ferne liegt, unsicher und wer weiß, was bis dahin sein wird. Aber die 100 Keniaschilling für irgendeine Arbeit, die hab ich gleich und kann meine Familie unterstützen. Es gibt daher in ganz Kenia strenge Kontrollen der Schulen, man muss Listen schreiben, welches Kind fehlt seit wann und warum und was haben wir als Schule unternommen dagegen. Viel Papier.

Was uns hier in der Highschool wirklich gute Dienste leistet, ist die Tatsache, dass wir für alle, wirklich alle, jetzt ein Tablet haben. Und nicht nur einfach das Tablet, sondern auch Programme dazu, Unterrichtsmaterialien, zusätzliche Tools, ein Lernsystem. Und die Lehrer eingeschult wurden.

Jedenfalls begegnet einem überall von großen Plakatwänden bis hin zu kleinen Markständen das neue Mantra – „Mikono-mask-nafasi“. Was gleichzusetzen ist mit unserer Empfehlung – „Hände waschen, Maske tragen, Abstand halten“.

Wobei mir gefällt, dass hier weniger von Social Distance geredet wird denn von Physical Distance. Und daran hapert es durchaus. Winzige Geschäfte, vollgestellt mit Waren, und dann quetschen sich da noch drei Angestellte und vier Kunden durch. Dafür kann man überall kontaktlos Fieber messen und per Fußhebel Hände desinfizieren. Und alles, wirklich alles hat offen. Es kommt einem direkt seltsam vor.

Soviel zur Prävention oder dem Versuch. Ganz anders, nämlich deutlich weniger entspannt, ist die Situation in den Kliniken und was Versicherungen angeht. Es sind ja ohnehin in Kenia nur rund 40% aller Menschen überhaupt versichert, nämlich dann, wenn sie angestellt sind oder wie bei uns alle Kinder. Alle Versicherungen des Landes haben aber gleich im März schon erklärt, dass sie keinerlei Kosten in Zusammenhang mit Covid übernehmen, also auch dann nicht, wenn man gut versichert ist. Nun ist vor Kurzem ein Arzt gestorben, der sich im Spital infiziert hatte, die Versicherung hätte ihm die Behandlung nicht zahlen wollen (so einmal Intensivstation ist mehr, als ein Kenianer, selbst wenn er ganz gut verdient, in seinem ganzen Leben verdient), er wusste nicht, was er machen sollte und ist innerhalb kurzer Zeit unbehandelt gestorben. Ja und seit gestern streiken nun die Ärzte in allen öffentlichen Spitälern in Kenia, dass sie sich unter diesen Umständen der Gefahr nicht aussetzen, und jetzt liegt der Ball bei der Regierung.

Auch alle Lehrer natürlich, die ja alle versichert sind, würden im Ernstfall die Behandlungskosten für Covid nicht erstattet bekommen. Im Grunde liegt da die Versuchung nahe, eine andere Diagnose zu erfinden.

Tsamas Frau Eve ist ja Krankenschwester im Aga Khan Hospital und bestätigt ebenfalls, dass teilweise die Situation dramatisch ist. Im April hat man sogar Krankenhäuser einfach dicht gemacht, weil es keine Betten mehr gab und kein Personal.

Es gibt auch keine Massentests oder Tests in der Apotheke. Ich selbst habe daheim ja versprochen, einmal pro Woche lasse ich mich testen. Dafür gibt es in der gesamten Region genau ein Krankenhaus/Labor, KEMRI. Und da nur testen geht, wer glaubt, Symptome zu entdecken, denn der Test kostet, werde ich auf jeden Fall einen „ich komme außerhalb der normalen Zeit-Termin“ vereinbaren und das gern bezahlen.

Und wenn ich mir das so alles anhöre und trotzdem diese Gelassenheit, Fröhlichkeit, Frustrationstoleranz erlebe bei Menschen, deren Leben auch ohne Covid um so viel schwerer ist als unseres, davon könnte man lernen.

Ach ja – was es natürlich einfacher macht, derzeit haben wir hier 32 Grad.

Morgen werde ich zuerst mit unseren engsten Mitarbeitern, genannt Boygroup, obwohl inzwischen 3 Frauen dabei sind, Frühstücken gehen. Dabei entstehen immer so herrliche Gedanken, Gespräche, Ideen und wir haben mindestens zwei Stunden viel zu Lachen.

Und im kommenden Beitrag erzähle ich, warum wir mit unserer Schule die Krise so gut geschafft haben bisher, zumindest sehe ich es so, keine Schüler verloren haben, selbst die Lerndefizite nicht sooo exorbitant sind und was wir alle daraus lernen wollen.

Gabriela Vonwald

Unser Rechenschaftsbericht 2020 ist online.

Und immer wieder – ganz schön viel ist geschehen trotz Corona.
Wenn man so mitten drin ist, merkt man es ja oft nicht, aber so geballt

Hier geht es zum Rechenschaftsbericht (PDF)

Wir wünschen Euch allen ein besinnliches, ruhiges Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr!

Herzlichen Dank für Eure Spenden und Hilfe in diesem für alle nicht einfachen Jahr – Ihr habt die Welt damit ein ganzes Stück besser gemacht!

Wir haben dieses Jahr einen Harambee Adventkalender für Euch vorbereitet!
Kennt Ihr die Idee des umgekehrten Adventkalenders? Zu beschenken statt beschenkt zu werden? Das ist (in großen Teilen) auch die Idee dieses Adventkalenders.

Wir möchten Euch über die Adventszeit Projekte und Dinge vorstellen, für die Ihr hier bei Harambee das ganze Jahr über immer spenden könnt. Es gibt nämlich viel mehr als nur unsere Patenschaften.

Wenn Euch ein Kalendertürchen inspiriert, freuen wir uns über eine Spende auf unser Spendenkonto www.harambee.at/spenden. Einfach unter Verwendungszweck angeben wofür ihr Spenden wollt.

1. Dezember
Harambee Adventkalender – eine Schuluniform.

Alle unsere Kinder tragen Schuluniform. Eine Schuluniform lassen wir für 25 Euro vor Ort schneidern. Normalerweise übernehmen die Eltern der Kinder die Kosten für die Uniform, es kommt jedoch immer wieder vor, dass das nicht möglich ist oder dass die Kinder während des Schuljahres einen großen Sprung machen und eine neue Uniform brauchen.

Daher freuen wir uns immer über Spenden für Schuluniformen.

2. Dezember
Harambee Adventkalender – ein Bett.

Viele unserer Kinder schlafen leider immer noch auf dem Boden – auf Strohmatten, alten Schaumstoffmatratzen oder gar dem blanken Lehm. In einem Bett können sie ruhig und sicher schlafen, sie liegen bequem, sind ausgeruht für die Schule am nächsten Tag und können sich mit einem Moskitonetz (das wir immer dazugeben) gut vor Malaria schützen.

Wir lassen unsere Betten vor Ort von einem Tischler anfertigen – so kann auch der Tischler seine Mitarbeiter und Familie versorgen, weil er Arbeit hat. Ein Bett mit Matratze, Laken, Kissen und Moskitonetz können wir für 130 Euro kaufen.

Wir freuen uns immer über Spenden mit dem Verwendungszweck „Bett“, weil wir dann ein Kind aussuchen können, das dringend ein Bett benötigt.

3. Dezember
Harambee Adventkalender – ein Schulbeitrag.

Oft haben nicht alle Kinder an unserer Schule einen Paten, patensuchende Kinder findet Ihr immer auf unserer Webseite www.harambee.at. Aber natürlich schicken wir kein Kind nach Hause, das aktuell keinen Paten hat. Damit das möglich ist, sind wir auf einmalige Spenden für Schulbeiträge angewiesen und freuen uns da immer sehr über Unterstützung!

Für 30 Euro können wir den Schulbesuch für ein Kind für einen ganzen Monat finanzieren – inklusive Unterricht, Schulessen und medizinischer Versorgung.

Danke für Eure Hilfe!

4. Dezember
Harambee Adventkalender – ein Fahrrad.

Manche unserer Kinder haben einen sehr weiten Schulweg. Das heißt sie müssen sich früh schon sehr zeitig auf den Weg zur Schule machen, oft noch im Dunkeln und sind natürlich auf auf dem Rückweg lange unterwegs. Wenn sie groß genug sind, ist ein Fahrrad eine große Hilfe.

Ein Fahrrad können wir vor Ort für 85 Euro kaufen.

5. Dezember
Harambee Adventkalender – ein Paar Schuhe.

Die allerwenigsten Kinder besitzen feste Schuhe, wenn sie bei uns in die Schule kommen. Eigentlich sind sie Teil der Schuluniform, aber auch hier ist es so, dass nicht alle Familien es schaffen, Schuhe für die Kinder zu kaufen. Dabei sind gute Schuhe so wichtig für die Kinder – sie verhindern Krankheiten und Verletzungen.

Wir freuen uns sehr über Spenden mit dem Verwendungszweck „Schuhe“, um mehr Kindern gute Schuhe kaufen zu können. Wir freuen uns auch immer über Spendenpakete mit gebrauchten, aber gut erhaltenen, Schuhen und Sportschuhen in allen Größen!

6. Dezember
Harambee Adventkalender – freie Spenden.

Immer wieder stehen wir vor Situationen, wo wir gerne spontan helfen möchten. Eine Familie, die durch ein Unglück Hilfe benötigt, eine Mutter im Krankenhaus, vielleicht auch eine dringend nötige Reparatur in der Schule.

Hier helfen uns freie Spenden, flexibel reagieren zu können.

7. Dezember
Harambee Adventkalender – eine Matratze.

Manchmal hat eine Familie schon ein Bettgestell oder es ist kein Platz für ein ganzes Bett in der Hütte. Dann können wir eine Familie auch mit einer Matratze mit Laken und Moskitonetz versorgen, damit die Kinder nicht auf dem Boden schlafen müssen und vor Malaria geschützt sind.

Auch die Matratzen kaufen wir natürlich vor Ort, für 60 Euro ist das möglich. Wir freuen uns über Spenden für Matratzen!

8. Dezember
Harambee Adventkalender – Schulbücher.

Natürlich brauchen wir jedes Jahr auch wieder neue Schulbücher. Zwar werden die Bücher viele Jahre lang genutzt, aber tatsächlich kosten uns neue Bücher jedes Jahr mehrere tausend Euro. Oft gibt es ja auch neue Auflagen von Büchern, die angeschafft werden müssen.

Außerdem hätten wir sehr gern, dass wirklich jedes Kind ein eigenes Buch nutzen kann und nicht fünf Kinder gemeinsam in ein Buch schauen müssen. Dazu kommen die Schulbücher, die externe Schüler vielleicht für ihren Unterricht kaufen müssen, weil die Schule keine Bücher zur Verfügung stellt.

Wir freuen uns daher immer sehr über Spenden mit dem Verwendungszweck „Schulbücher“. Vielen herzlichen Dank!

9. Dezember
Harambee Adventkalender – ein Essenspaket.

Immer wieder sammeln wir auch Spenden für Essenspakete für unsere Familien – wie während der Corona-Pandemie oder jetzt zu Weihnachten. Aber auch unterm Jahr brauchen wir manchmal Gelder für Essenspakete – wenn wir zum Beispiel sehen, dass es einer Familie gerade besonders schlecht geht und dringend Nothilfe nötig ist.

10. Dezember
Harambee Adventkalender – ein Ball.

Und manchmal wünscht sich ein Kind einfach nur einen Ball. Wie schön, wenn wir dann 15 Euro haben, um diesen Wunsch erfüllen zu können!

11. Dezember
Harambee Adventkalender – ein Pullover.

Auch in Kenia ist es manchmal empfindlich kühl, vor allem in der Regenzeit. Daher gehört zu jeder Schuluniform ein Pullover, den wir für 9 Euro vor Ort einkaufen können.

Wir freuen uns über Spenden für Pullover!

12. Dezember
Harambee Adventkalender – ein Stipendium für Studenten.

Eine Besonderheit bei Harambee – wir unterstützen unsere „Kinder“ bis zum Abschluss einer Ausbildung oder eines Studiums und lassen sie nicht nach der Schule hängen. Immer mehr unserer Schützlinge beenden jetzt die Schule und beginnen ein Studium.

Die Kosten dafür liegen deutlich höher als bei der Schule, daher sind wir auch immer auf der Suche nach Paten für Studentinnen und Studenten. Und falls die Patenbeiträge einmal nicht reichen, um Prüfungsgebühren und Studienmaterialien zu bezahlen, haben wir einen „Stipendientopf“ für die Studierenden.

Wir freuen uns immer sehr, wenn jemand einmalig oder regelmäßig in diese Spendentopf einzahlt, denn gerade die Unterstützung für die Großen finden wir unglaublich wichtig. Danke!

13. Dezember Harambee Adventkalender – Spenden für das Gefängnisprojekt.

Ein ganz wichtiges Projekt, dass ein Mitarbeiter von uns privat gestartet hat und das wir jetzt unterstützen, ist die Versorgung von Müttern im Gefängnis. Die Frauen sind aus den unterschiedlichsten Gründen in diesem Gefängnis in Mombasa, mal war es vielleicht ein Diebstahl, oft wollte aber auch nur der Ehemann die unliebsame Frau loswerden und hat ihr etwas angehängt.

Egal, was der Grund ist, die Frauen brauchen Hilfe. Denn viele dieser Frauen haben im Gefängnis ein Kind bekommen, erhalten aber keinerlei Unterstützung zur Versorgung ihrer Kinder. Wir haben ein erstes Hilfspaket geschnürt und vorbei gebracht. Wegen Covid-19 fand die Übergabe an die Wärterinnen vor dem Gefängnis statt. Die Dankbarkeit war groß.

Derzeit sind einige Pakete mit Babykleidung auf dem Weg nach Kenia, davon werden wir dann auch Sachen in das Gefängnis bringen, um zumindest die schlimmsten Härten zu mildern.

Wir freuen uns über Spenden!

14. Dezember Harambee Adventkalender – Musik-AG

An unserer Schule in Kenia möchten wir den Kindern nicht nur Lesen und Schreiben beibringen, sondern Ihnen auch zeigen, welche Schönheit das Leben bereit hält. Ein Baustein dafür ist unsere Musik-AG – an der Schule Music Club genannt.

Wir haben Gitarren und Keyboards für die Schüler und einen großartigen Lehrer, der den Kindern das Spiele beibringt und sie motiviert. Es wird musiziert, getrommelt, gesungen und getanzt. Ein ganz wichtiger Ausgleich zu den oft furchtbaren Umständen, unter denen die Kinder leben.

Über eine Spende für den Music Club freuen wir uns sehr!

15. Dezember Harambee Adventkalender – Wasseranschluss.

Was für uns eine Selbstverständlichkeit ist – das fließende Wasser im Haus, ist in Kenia eine Ausnahme und für unsere Familien aus den Armenvierteln nur ein Traum. Froh ist man schon, wenn es einen Wasseranschluss in der Nähe gibt, wo man Wasser holen kann. Ein Wasseranschluss versorgt in der Regel ein kleines Dorf, viele Familien kommen, um Wasser zu holen.

Die Einrichtung eines solchen Wasseranschluss kostet 600 Euro. Mit Hilfe Eurer Spenden können wir dafür sorgen, dass noch mehr unserer Familien Zugang zu sauberem Wasser in der Nähe haben.
Danke!

16. Dezember Harambee Adventkalender – Schulessen

Für 10 Euro im Monat können wir ein Kind an unserer Schule mit Essen versorgen – ein warmer Tee bei der Ankunft, ein Porridge zum Frühstück und ein gutes Mittagessen. Dazu regelmäßig ein Ei.

Das Schulessen ist Teil der Patenschaften, für Kinder, die derzeit keine Paten haben, freuen wir uns jedoch immer über Hilfe zum Schulessen. Spenden für Schulessen nehmen wir auch für Kinder, die externe Schulen besuchen, damit sie sich mittags etwas Warmes an einem Kiosk zu essen holen können.

17. Dezember Harambee Adventkalender – eine kleine Solaranlage

Neben Wasser haben unsere Familien in der Regel auch keinen Stromanschluss. Da es von 6 Uhr abends bis 6 Uhr morgen stockfinster ist, kann man ohne Strom und ohne Licht in dieser Zeit im Grunde nichts tun. Eine Möglichkeit, unsere Familien zu unterstützen, sind Solarlampen oder kleine Solaranlagen.

Die Solaranlagen kosten 95 Euro und haben mehrere Lampen und die Möglichkeit, Handys aufzuladen. Da in Kenia ganz viel über einfache Handys abgewickelt wird, ist das eine sehr hilfreiche Sache für die Familien. Und natürlich können die Kinder mit Licht auch am Abend noch Hausaufgaben machen oder Lesen.

18. Dezember Harambee Adventkalender – eine Schulbank

Durch die Corona-Pandemie benötigen wir an unserer Schule viel mehr Schulbänke als früher. Und natürlich gehen auch mal Schulbänke kaputt und müssen ersetzt werden. Daher helfen uns Spenden für Schulbänke immer sehr!

Eine Schulbank lassen wir von unserem Tischler in Kilifi für 30 Euro anfertigen. Damit bekommen wir neue Schulbänke, der Tischler und seine Mitarbeiter haben aber auch ein Einkommen.

Wir kaufen immer lokal ein, wenn möglich, um die Menschen vor Ort nachhaltig zu unterstützen.

19. Dezember Harambee Adventkalender – Hilfe für die Hope Integrated School

Ein wichtiger Teil unseres Projektes ist die Unterstützung unserer Nachbarschule Hope Integrated School. Eine Armenschule gegründet von Mr. Thoya, einem Priester, der immer zu allererst an andere Menschen denkt und zuletzt an sich selbst und der unsere Hilfe mehr als verdient hat.

Wir unterstützen die Hope Integrated School mit Patenschaften, aber auch mit Hilfe bei konkreten Projekten, wie dem Schulausbau, neuen Schulbänken oder Schulmaterial.

Eure Unterstützung dafür ist immer sehr willkommen! Danke!

20. Dezember Harambee Adventkalender – Sport

Neben dem Unterricht wird an unserer Schule ganz viel Sport angeboten – die Kinder bewegen sich, machen etwas im Team, messen ihre Kräfte. Es wird natürlich Fußball gespielt, aber auch Volleyball und Basketball sind sehr beliegt. Wir haben ein Schwimmteam und eine ganz tolle Taekwondo-Gruppe.

All diese Aktivitäten werden natürlich wieder aufgenommen, sobald Corona es erlaubt. Um diese Clubs dauerhaft anbieten zu können, sind wir auch hier auf Unterstützung angewiesen.
Eure Spenden setzen wir zum Beispiel für Ausrüstung ein oder wir bezahlen damit unsere sehr engagierten Trainer.

21. Dezember Harambee Adventkalender – Wassertank

Wasser ist in Kenia ein unglaublich kostbares Gut, das nicht immer verfügbar ist. In Trockenzeiten kann es auch schonmal sein, dass die öffentliche Wasserversorgung zusammenbricht. Selbst wenn wir einen Wasseranschluss gelegt haben, ist dann nicht unbedingt Wasser da. Was wir daher immer versuchen zu machen, ist zum Wasseranschluss auch einen Wassertank zu installieren.

Ein Wassertank kostet vor Ort 800 Euro. So sind die Menschen weniger abhängig vom Regen oder der Wasserleitung und können auch Notzeiten ohne fließendes Wasser überbrücken. Das hilft beim täglichen Leben und vor allem auch beim Anbau von Gemüse, so dass die Ernte nicht bei jeder Trockenheit in Gefahr ist.

22. Dezember Harambee Adventkalender – Mikrokredite

Hilfe zur Selbsthilfe ist eines unserer großen Anliegen. Es hilft nicht, den Menschen einfach nur immer alles zu schenken – wir möchten den Armen Verantwortung und Selbstwirksamkeit zurückgeben. Das gelingt besonders gut, in dem wir die Menschen unterstützen, sich selbst ein kleines Business aufzubauen – einen Gemüsestand, eine Schneiderei, eine kleine Landwirtschaft.

Dafür vergeben wir gerne Mikrokredite, die die Empfänger dann nach ihren Möglichkeiten zurückzahlen. Wir vergeben aber nicht nur Geld, sondern begleiten die Projekte mit Beratung und Schulung – und der Erfolg gibt uns Recht. Immer mehr Familien schaffen es mit dieser Hilfe, wieder auf eigenen Beinen zu stehen.

Wenn Ihr für einen Mikrokredit spenden möchtet, freuen wir uns sehr! Solche Spenden landen im Mikrokredit-Topf und werden wieder und wieder vergeben – Ihr helft also nicht nur einmal, sondern ganz langfristig.

23. Dezember Harambee Adventkalender – Hygieneartikel

Eine besondere Herausforderung sind für uns als Organisation Spenden, die wir jeden Monat neu sammeln müssen. Ein Beispiel sind die Hygieneartikel, die wir an Mädchen verteilen möchten, damit sie nicht mehr gezwungen sind, für ein paar Binden ihren Körper zu verkaufen.

Hier hilft es nicht, einmal zu helfen – wir bleiben dran und versorgen unsere Mädchen natürlich jeden Monat mit Binden, Seife und ggf. Unterwäsche.

Wir freuen uns daher besonders, wenn jemand regelmäßig für diesen Zweck spenden mag oder wenn Ihr Euch für Hygieneartikel entscheidet, wenn Ihr zwischendrin mal etwas Geld für eine Spende übrig habt.

24. Dezember Harambee Adventkalender – Patenschaften

Das Herz unseres Projektes Harambee sind die Patenschaften. Im Gegensatz zu vielen anderen Organisationen kann man bei uns wirklich ein individuelles Kind unterstützen. Ihr bekommt Informationen zu diesem Kind, könnt ihm oder ihr schreiben, bekommt auch mal Post und Fotos. Ihr könnt das Kind sogar in Kenia besuchen.

Alle Kinder, die derzeit Paten suchen, findet Ihr auf unserer Webseite https://www.harambee.at/helfen/kinder-suchen-paten. Wir freuen uns immer über neue Paten und heißen Euch gerne in unseren Patengruppen willkommen!

Die Kinder auf dem Beitragsfoto suchen nicht alle mehr neue Paten – bitte schaut auf unserer Webseite vorbei, um ein Kind zu finden, dass Ihr unterstützen möchtet!