Die meisten wissen es ja, wir heißen in Kenia Gapeka und sind eine registrierte NGO. Warum das so ist, hab ich ja schon in meinem Buch geschildert. In Kurzform, als ich 2010 unsere Arbeit auch ordentlich registrieren lassen wollte, wurde mir von der Behörde in Nairobi gesagt, Harambee wird nicht akzeptiert, weil es ein Ausdruck aus dem nationalen Selbstverständnis Kenias ist und sich niemand so nennen darf. Da es schnell gehen musste, entstand Gapeka als Abkürzung von GAbi, PEter, KArani, also die drei Gründer. Inzwischen mit dem Zusatz „Gapeka Children’s Hope Center“.
Warum eine NGO und nicht eine lokale CBO (Community Based Organisation)? Auch das ist einfach erklärt. Nicht nur, dass eine CBO ausschließlich lokal arbeiten darf, also nicht mal im gesamten County, es ging mir um Sicherheit unserer Spenden.
Eine CBO ist nicht geschützt. Jederzeit können die Gründer sage, es reicht, dann wird das Vermögen untereinander aufgeteilt und gut ist. Bei einer NGO hat weder der Staat noch eine Privatperson Zugriff, es muss zwingend wieder an eine NGO gehen.
Außerdem, und das ist einer der Hauptgründe, ja, Kenia ist ein korruptes Land. CBOs werden wenn überhaupt nur auf lokaler Ebene kontrolliert. Da wechselt einfach mal ein Schein die Taschen und schon wird alles abgesegnet und die meisten Sponsoren kennen sich ja ohnehin nicht aus. Bei einer NGO kontrolliert eine zentrale Stelle in Nairobi, vorher muss ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer alles aufbereiten und seinen Sanktus geben und dieser Wirtschaftsprüfer muss alle drei Jahre gewechselt werden, damit eben keinerlei Vetternwirtschaft möglich ist.
Solch eine NGO besteht aus dem Leaderboard oder auch „Board of Directors“ genannt, anfangs war mein lieber Freund und Mitgründer Richard Karani hier der Obmann („chair“), heute (Karani wird demnächst 80) ist es mein ebenfalls guter Freund Prof. Katana. Ich selbst bin Gründungsmitglied und hab den Titel „Executive Director“.
Und dieses Leaderboard ist praktisch die Legislative, wo alles beschlossen wird, was dann später durch unseren CEO umgesetzt werden muss. Offiziell hatte ich bisher als Nicht-Kenianerin keine Stimme, inoffiziell bin ich die Stimme, denn ich vertrete die Gesamtheit der österreichischen Spender.
So, und nun wird sich, lange vorbereitet, im nächsten Jahr vieles ändern. Aus den bisherigen NGOs des Landes werden PBOs – Public Benefit Organisation. Es gibt noch strengere Kontrollen, noch mehr Auflagen, es gibt aber auch Vorteile. PBOs haben Sonderstellung, werden von der Regierung von Lokal- bis Landesebene hinzugezogen, wir dürfen sogar kleinere Organisationen auf lokaler Ebene kontrollieren und beraten. Und – es braucht keine 10 Leaderboardmitglieder mehr und ausländische Menschen wie ich haben volles Stimmrecht.
Und daher darf ich verkünden, weil ja auch immer gefragt wird, wie würde es denn ohne dich weitergehen und was, wenn dir mal was passiert – mit kommendem Jahr wird unsere liebe Mag. Sarah Eidler auch in Kenia im Vorstand von Gapeka sitzen, gemeinsam mit mir, dem Obmann, Prof. Katana, unserer Dorfältesten, Madam Conny aus Old Ferry, und Mr. Ngala.
Gratulation liebe Sarah, mehr als verdient. Wir rocken das;-))

















er) war dabei und muss als Gast sagen, das war schon wirklich sehr nett. Zuerst ins Büro des Vice Chancellors – das ist praktisch der oberste Boss der Uni – , anschließend dann die Übergabe des Teleskops sowie der Mikroskope in einer kleinen Zeremonie. Natürlich muss das alles hochoffiziell sein mit den verschiedenen Abteilungen und deren Leitern. Ich kann mir vorstellen, dass im Vorfeld schon große Aufregung geherrscht hat – wer darf dabei sein? „Hochoffiziell“ bedeutet schonmal, dass pünktlich angefangen wird und dass sich jeder der Anwesenden kurz vorstellt, also welcher Studienrichtung er angehört und warum er heute da ist. Auch immer wichtig: In welcher Reihenfolge darf gesprochen werden, also wer ist zuerst dran, weil höhergestellt. Andererseits geht’s dann aber total herzlich zu – Gabi ist ja durch den Ehrendoktortitel sowieso „eine von ihnen“ – und wenn’s Torte gibt, dann füttert man sich sogar an der Uni noch gegenseitig damit, ein Ritual, das schon die Kleinsten beherrschen.
übrigens auf dem „Präsidenten-Platz“ sitzen. Die ganze Zeremonie fand im Kibaki-Saal statt, benannt nach dem früheren Präsidenten Kibaki. Hier hat der Präsident damals die Urkunde unterschrieben, mit der das bisherige College zur öffentlichen Universität ernannt wurde – sehr geschichtsträchtig und eine große Ehre! Man merkt wirklich die große Dankbarkeit, denn die Konkurrenz zwischen den Unis ist groß und man will natürlich „etwas Besonderes“ bieten. Das kann nicht sein, dass Studenten an die Uni kommen (teilweise auch international) und dort schlechtere Ausrüstung vorfinden als an den Schulen/Unis, an denen sie zuvor gelernt haben. Und immer wieder wird betont, dass unseren Schülern die Türen offen stehen. Einige der Professoren waren dann gleich ganz aufgeregt, ja, ich kenn einen aus der Vonwald-Schule, der ist jetzt im dritten Jahr…












