Alle, die es mitverfolgt haben, wissen, Landwirtschaft ist neben Schulbildung eine wesentliche Säule unserer Arbeit. Landwirtschaft gibt Essen und Arbeit und lehrt Menschen, sich zu versorgen. Und genau das ist auch das Konzept. Wir bauen nicht nur an, nicht nur nachhaltig als Abkehr von Monokulturen, viel Chemie und Wasserverschwendung, sondern wir zeigen Menschen auch, wie kann ich das auf meinem Land ebenfalls umsetzen. Und zwar von großer Fläche bis Küchengarten und vertical gardening.
Wir haben das all die Jahre auf unserem Schulgrundstück im Kleinen gemacht und tun es jetzt in Langobaya im Großen.
Langobaya liegt im Gebiet Malindi direkt am Galana River, einem ganzjährig Wasser führenden Fluss.
Ich habe hier privat vor vielen Jahren Land gekauft und – irgendwie vergessen. Immerhin 24.000 m2. Vor drei Jahren nun bei einer Bestandsaufnahme aller unserer Werte in Kenia, haben wir dann diskutiert – verkaufen oder behalten und wenn behalten, was machen wir daraus. Sinnvoll und immer so, dass auch die Gemeinde drumherum profitiert. Also haben wir zuerst einmal noch dazu gekauft, besitzen derzeit 60.000 m2, und haben dann behutsam mit Landwirtschaft begonnen.
Das Ziel ist es, umliegende Schulen immer wieder mal mit Nahrungsmitteln zu versorgen, der Bevölkerung Ausbildung und Arbeit zu geben und eine Art ab Hof Verkauf zu installieren. Außerdem sollen Schulklassen kommen können, die dort ebenfalls mal das größere Bild sehen.
Und schließlich haben wir vor wenigen Tagen einen Vertrag mit der Pwani Universität abgeschlossen, sodass in Zukunft auch Studenten der Landwirtschaft hier praktisch arbeiten können, Erfahrungen sammeln, Ideen umsetzen und – ganz wichtig – Fehler machen dürfen. Denn wenn man davon leben muss, wie die kleinen Farmer in der Region, dann traut man sich keine Experimente zu, keine neuen Gemüsesorten, kein anderes Getreide als das immer gleiche. Denn wenn es schiefgeht, ist die Existenz bedroht und es erwartet die ganze Familie Hunger. Mit dieser Angst im Gepäck gibt es aber keine Entwicklung.
Um all das umzusetzen braucht es natürlich eine Infrastruktur und – Wasser.
Der Galan River bringt zwar Wasser, das muss aber auf die Felder gepumpt werden und jedes Feld muss mit einer Tröpfchenbewässerung ausgestattet werden. Und es gibt keinen Strom, daher müssen es Solarpumpen sein. Und dazu mehrere Wassertanks, später ist auch angedacht ein unterirdischer Tank für Regenwasser, wie wir ihn in unserer Schule haben.
Um Schulklassen zu empfangen, braucht es ordentliche Toiletten, vielleicht ein kleines Gästehaus, ein Büro, einen kleinen Meetingraum und einen Raum, wo jemand von unseren Leuten auch mal schlafen kann.
Ja, und all das entsteht jetzt durch eine mehr als großzügige Spende der Stiftung „Crossing Borders“.
Derzeit wuselt es auf dem Land, mehr als 38 Arbeiter bekommen gerade Lohn, was vor allem jetzt vor Weihnachten ein Segen für die Familien ist. Und natürlich kann man so etwas Großes nicht betreiben, ohne dass die Nachbarn, die Bevölkerung etwas davon hat. Daher fördern wir derzeit die Schulen im Ort, schicken Kinder nächstes Jahr zur Schule, kaufen Schulbänke und Schuhe und von mir privat wird es das geben, was ich jetzt jahrelang in Rabai hatte – ein monatlicher von uns verwalteter Betrag X, die Gemeinde entscheidet demokratisch, was damit gemacht wird, die Widmung ist – ausschließlich für Schulbildung. Also, Kindern mal das Schulgeld zahlen, Schuluniformen, Rückstände, Hefte, Bücher usw. Jede Familie soll einmal dran kommen, denn nur das erhält auf Dauer den Frieden.
Und wir hoffen, dass uns irgendwer nächstes Jahr einen Traktor spendet, denn den zu mieten ist jedesmal teuer und eine Herausforderung. Wir könnten damit auch anderen Farmern helfen.
Jedenfalls wird es im Jänner große Eröffnung geben mit einem Fest für die gesamte Gemeinde. Bei uns passiert nichts hinter verschlossenen Toren.


















er) war dabei und muss als Gast sagen, das war schon wirklich sehr nett. Zuerst ins Büro des Vice Chancellors – das ist praktisch der oberste Boss der Uni – , anschließend dann die Übergabe des Teleskops sowie der Mikroskope in einer kleinen Zeremonie. Natürlich muss das alles hochoffiziell sein mit den verschiedenen Abteilungen und deren Leitern. Ich kann mir vorstellen, dass im Vorfeld schon große Aufregung geherrscht hat – wer darf dabei sein? „Hochoffiziell“ bedeutet schonmal, dass pünktlich angefangen wird und dass sich jeder der Anwesenden kurz vorstellt, also welcher Studienrichtung er angehört und warum er heute da ist. Auch immer wichtig: In welcher Reihenfolge darf gesprochen werden, also wer ist zuerst dran, weil höhergestellt. Andererseits geht’s dann aber total herzlich zu – Gabi ist ja durch den Ehrendoktortitel sowieso „eine von ihnen“ – und wenn’s Torte gibt, dann füttert man sich sogar an der Uni noch gegenseitig damit, ein Ritual, das schon die Kleinsten beherrschen.
übrigens auf dem „Präsidenten-Platz“ sitzen. Die ganze Zeremonie fand im Kibaki-Saal statt, benannt nach dem früheren Präsidenten Kibaki. Hier hat der Präsident damals die Urkunde unterschrieben, mit der das bisherige College zur öffentlichen Universität ernannt wurde – sehr geschichtsträchtig und eine große Ehre! Man merkt wirklich die große Dankbarkeit, denn die Konkurrenz zwischen den Unis ist groß und man will natürlich „etwas Besonderes“ bieten. Das kann nicht sein, dass Studenten an die Uni kommen (teilweise auch international) und dort schlechtere Ausrüstung vorfinden als an den Schulen/Unis, an denen sie zuvor gelernt haben. Und immer wieder wird betont, dass unseren Schülern die Türen offen stehen. Einige der Professoren waren dann gleich ganz aufgeregt, ja, ich kenn einen aus der Vonwald-Schule, der ist jetzt im dritten Jahr…










