Ja, es ist verwirrend. Wer nicht schon seit Jahren dabei ist und den Weg mitgegangen ist, der ist spätestens jetzt ein wenig hilflos.

Und daher mag ich – am Beginn von etwas ganz Neuem – gern erklären, was es mit den diversen Schulen so auf sich hat.

Die Zentrale von allem ist die so genannte „meine“ Schule, die auch meinen Namen trägt – Vonwald Schule – und die ursprünglich wirklich mal meine war. Meine Vision war es, hier eine Schule entstehen zu lassen, in der nicht nur einfach Kinder lesen und schreiben lernen, sondern die sich zu einer echten Bildungsanstalt entwickelt. Schöne Umgebung, ausgewogene Ernährung, helle Räume, ein Ort, der auf eine moderne Zeit vorbereitet, auf Jobs, die gebraucht werden. Ein Ort aber auch für modernes Lernen und Lehren, wo angehende Lehrer ihr Praktikum machen können, wo auch Eltern geschult werden, Landwirtschaft genauso wie moderne IT-Technik.

Bis 2017 war diese Schule in meinem persönlichen Eigentum, dann hab ich sie unter die ebenfalls von mir mit gegründete NGO Gapeka gestellt, unser Partner in Kenia. Ich fühle mich aber noch immer verantwortlich, jede Reparatur, jeder neue Anstrich und jeder gepflanzte Baum oder Blumentopf wird von mir weiterhin privat finanziert. Und auch alle neuen Grundstücke, allein seit Februar sind 3 dazu gekommen.

Aber – es sollte auch nicht das Ziel sein, oben am Hügel hinter geschlossenem Tor nur eine Elite heranzubilden, von der die Gemeinde nichts hat. Und unser Platz ist begrenzt, mehr als 600 Schüler maximal für alle Stufen, von Kindergarten bis Matura schaffen wir nicht räumlich und wollen es auch nicht. Zumal wir seit zwei Jahren auch Boarding sind, also Internat für die Highschool-Schüler. Aber es gibt so viele da draußen.

Die Hope Integrated

Die erste Schule, der wir also geholfen haben, war die HOPE Integrated, praktisch unser direkter Nachbar. Der Direktor ist ein unglaublich engagierter Mann, wurde von einem deutschen Verein anfangs unterstützt, sonst hätte er sich das gar nicht getraut, der dann plötzlich über Nacht ausgestiegen ist, sie machen lieber was anderes, was „eigenes“, damals gab es schon 150 Kinder, also sind wir eingesprungen, haben Kinder in Patenschaft vergeben, inzwischen ist diese wunderbare Schule gut gewachsen, steht toll da, ist aber Partnerschule, denn sie ist unter Mr. Thoya, also dem Direktor, auf seinem Land registriert, aber durch unsere Patenschaften kann sich die Schule komplett erhalten und davon profitieren alle Kinder.

Dieses Jahr im Februar kam als zweite Partnerschule die Old Ferry dazu, eine Schule für die Slumkinder am Fuß unseres Hügels, ebenfalls also Gehdistanz. Diese Schule geht derzeit bis Klasse 3 und wächst nach oben, ist halbstaatlich, das heißt, zumindest zwei der Lehrerinnen sind beim Staat angestellt, weil die Slumbewohner hier viel Druck gemacht haben. Aber ansonsten, bettelarm. Hier haben wir inzwischen ebenfalls 50 Kinder in Patenschaft vergeben, wir helfen mit Expertisen und Rat, die Schule ist aber ebenfalls eigenständig.

Das, was jetzt als neue Schule und von Anfang an begonnen wurde, wieder eine Armenschule, mehr als arm sogar, noch nicht registriert, hilflos, verzweifelt, wird keine Partnerschule, das wird eine Schule die wir bauen werden, die wir mit verwalten werden, die unter dem Dach unserer NGO operiert.

Auch hier ist geplant bis Grade 6 und wir bereiten in den nächsten Jahren die Zentrale, also die Vonwald-Schule darauf vor, danach von Bright Academy, so heißt sie ja, die Kinder in die Highschool zu übernehmen. Viel Logistik also.

Und es entsteht gerade ein unglaubliches Momentum, ein Schwung, nicht nur hier in Österreich, wo wir innerhalb von nur 4 Tagen praktisch 50 Kinder in Patenschaft vergeben konnten, sondern auch in Kenya. Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind berührt von der Armut, der Verzweiflung, dem Hunger, dem Elend und wollen helfen und es schaffen.

Alle diese Schulen liegen nah beieinander und ich meine nah für europäische Verhältnisse, denn in Kenia ist bald mal was nah und dann ist man einen halben Tag unterwegs.

Wenn man die Vonwald Schule auch hier als zentralen Mittelpunkt nimmt, oben auf einem Hügel gelegen, dann könnte man, wenn man rechts aus dem Tor läuft, wie es die Kinder tun, zu Fuß in 5 Minuten die Hope erreichen. Mit dem Auto muss man erst den Hügel hinunter, einmal um die Kurve, aber auch nur maximal 10 Minuten.

Old Ferry ist überhaupt in Gehdistanz, Hügel hinunter marschieren und man ist da.

Bei der neuen braucht man das Auto, Hügel hinunter und auf der Bundesstrasse ungefähr 15 Minuten geradeaus. Parallel zum Meer, an der Pwani-Uni Haupteingang vorbei, man passiert die Berufsschule, in der wir auch immer wieder unsere Kids unterbringen und knapp bevor man zu einem kleinen Nachbarort, genannt Tezo, kommt, hier entsteht die Bright Academy.

Gleich nebenan wohnt mein lieber Freund und Mitbegründer, Richard Karani, sein Sohn Michael fährt täglich auf dem Weg zur Arbeit und zurück dran vorbei, also ideal.

Und ich denke, es steht alles unter einem guten Stern. Mehr dann, wenn ich es in drei Wochen selbst live sehe. Seid gespannt und von Anfang an dabei.

Manchmal ist es Menschen ja wichtig, bei etwas von Anfang an dabei zu sein, sozusagen die Geburt mitzuerleben. Nun, Harambee/Gapeka gibt es halt schon länger, ein Teenager mittlerweile. Und auch wenn wir immer wieder auch neue Projekte im Projekt starten, es ist doch eben keine Schule, dessen Wachstum man von Anfang an miterleben und mit gestalten könnte.
Nun, so wie es aussieht, gibt es doch wieder einen Beginn.
Ich hatte auf Facebook in den letzten Tagen von einer kleinen Schule berichtet, betrieben von einer engagierten Pastorin. Das Besondere hier, die überwiegende Mehrheit aller Eltern ist körperlich oder geistig behindert. In einem Land ohne Sozialleistung und ohne dass diese Menschen arbeiten können, unmöglich, die Kinder in die Schule zu schicken. Ein Teufelskreis aus Armut.
Wir haben Bücher geschenkt, mein Mann, selbst querschnittsgelähmt, hat spontan etwas gespendet, wir werden im Oktober hier Kinder in Patenschaften vermitteln, also wir werden es versuchen.
Aber, schaut euch das an. Diese Räume sind nur gemietet, was für eine volle Registrierung einer Schule nicht erlaubt ist. Und kann man das überhaupt Räume nennen? Keine Möbel, nichts. Die meisten Kinder unterernährt.
Ein Nachbar hat jetzt ein Grundstück geschenkt. Und da ich immer misstrauisch bin, helfen wir jetzt dabei, dass es dazu auch Papiere gibt. Und wir arbeiten daran, diese Schule unter das Dach unserer Organisation zu stellen, was die Registrierung vereinfacht.
Ich wollte das vor einem Jahr schon mit einer Schule tun, aber da gab es dann eine recht mafiös strukturierte Familie als Eigentümer, alles nur getarnt als Gemeindeprojekt, Finger weg.
Aber hier passt es. Und hier werden wir helfen.
Jetzt mal mit Patenschaften, damit es irgendwie weitergeht, und wer weiss, vielleicht bauen wir nochmal eine kleine Schule.
Wer mag dabei sein und das zu seinem Herzensprojekt machen?
Ich freue mich.
Die Firma Schmetterline in Deutschland hat mir gerade geschrieben, sie schicken einen großen Karton mit Lernspielsachen auf eigene Kosten zu uns in die Schule.
Das Bild hier zeigt unsere Kleinsten mit einem dieser Spielsachen, die ich im Frühjahr gekauft und versendet hatte. Damals entstand der nette Kontakt. Von den schönen Spielsachen profitieren nicht nur die Kinder in unserer Schule, sondern über unser Projekt „rotating box“ auch abwechselnd viele Kinder anderer Schulen.
von Gabriela Vonwald

Ich freue mich, dass wir mit unserem Team hier helfen konnten und dadurch dieses engagierte Projekt weiter geführt werden kann. Schon bald entsteht eine ganz neue Schule, die von unserem Baumeister gebaut wird. Unser Team steht die nächsten Monate beratend zur Seite.

https://www.facebook.com/Matterhorn-Children-Center-KenyaMombasa

Der Besuch einiger Berufsschulen und Colleges stand ganz oben auf meiner Agenda beim Besuch in Kenia. Die nachschulische Ausbildung unserer Kinder ist ein ganz wichtiger Baustein unseres Projektes und einer der Punkte, an dem wir unseren Erfolg messen möchten. Viele Hilfsprojekte beenden ihre Hilfe mit dem Schulabschluss und nicht selten werden aus den Kindern dann Tagelöhner mit Matura/Abitur. Denn Ausbildung und Studium sind in Kenia enorm teuer und Familien, die den Schulbesuch nicht stemmen könnten, schaffen schon gar keine Ausbildung für ihr Kind. Godoma ist eines der Colleges, mit dem wir sehr erfolgreich zusammenarbeiten. Bei unserem Besuch standen zuerst die Gespräche mit den Studierenden an – wie es ihnen geht, wo sie Unterstützung brauchen (Fotos 1-6).

Offiziell ist das Godoma Technical Training Institute vergleichbar mit einer sehr angewandten Fachhochschule mit Ausbildungsinstitut bei uns. Zweiter Programmpunkt für uns war ein Gespräch mit der Hochschulleitung, denn unser Wunsch ist es natürlich gute Beziehungen zu den Einrichtungen zu pflegen, mit denen wir zusammenarbeiten. Wir hatten ein sehr hilfreiches, konstruktives Gespräch. Am 7. Foto von links: Mr. Nashon Kazungu, bei Gapeka (so heißen wir in Kenia) verantwortlich für alle Studenten und externen Schüler, der stellvertretende akademische Direktor von Godoma, die Mitarbeiterin des Studiensekretariats von Godoma, ich als Vertreterin von Harambee und Mr. Tsama als CEO von Gapeka.

Auf den Fotos 8-12 sind unsere Studenten und Auszubildenden in Aktion zu sehen. Godoma bietet ein sehr breites Spektrum an Ausbildungs- und Studiengängen an. Dabei vor allem auch viel praktische Arbeit.

Beeindruckend am Godoma College sind auch die Räumlichkeiten, die eine sehr schöne Lernatmosphäre bieten. Neben dem Vorlesungsgebäude (13.Foto), gibt es eine Reihe gut ausgestatteter Werkhallen, auch jeweils mit Seminarraum auf der Empore und Büros darunter (Fotos 14-22).

Cordula

Unsere ersten Studenten vom diesjährigen Matura-/Abiturjahrgang starten mit dem Studium am Godoma College.

Natürlich wurden sie von unserem Team begleitet und haben Hilfe bei der Einschreibung bekommen. Alle sind aufgeregt, aber sehr glücklich, dass es direkt losgeht. Unterkunft und Essen finden sie auch super – das ist doch die perfekte Grundlage für ein erfolgreiches Studium.

Danke an alle Paten, die uns dabei helfen, dies für unsere Kinder möglich zu machen!